Emden (epd). Erstmals tagen die Synode der Evangelisch-reformierten Kirche und die reformierte Jugendkonferenz gemeinsam, um über die Zukunft der Kirche zu beraten. Von Freitag bis Sonnabend wollen die rund 60 Synodalen und 60 Delegierten der Jugendkonferenz in Emden über das Profil der Kirche, die Aufgaben und Chancen des Ehrenamtes oder die Rolle künftiger Pastoren diskutieren, sagte der Präses der Synode, Norbert Nordholt, am Donnerstag in Emden.

Die gemeinsame Beratung sei Teil des vor zwei Jahren begonnenen Zukunftsprozesses der reformierten Kirche, erläuterte Kirchenpräsident Martin Heimbucher. In den Gemeinden werde intensiv anhand eines Impulspapiers diskutiert. Mehr als 100 Gemeinden hätten sich bereits mit Stellungnahmen geäußert. Nun komme die Jugend zu Wort. "Wir sind eine Beteiligungskirche, in der alle Mitglieder zur Mitberatung aufgerufen sind." Das kirchenleitende Gremium Moderamen werde die Ergebnisse der Beratungen zusammenfassen und zur Herbstsynode dem Kirchenparlament erste Beschlussvorlagen präsentieren.  

Außerdem werde die Synode über eine Kooperation mit der bisher selbstständigen reformierten Kirchengemeinde in Dresden beraten. Die seit Jahrhunderten unabhängige Kirchengemeinde denke über eine engere Zusammenarbeit mit der reformierten Landeskirche nach, ein späterer Anschluss an die Landeskirche sei möglich, sagte Heimbucher.

Außerdem steht eine Änderung des Kirchengesetzes zur Wahl der Kirchenvorstände auf der Tagesordnung. Die Ergänzungen sollen die am 18. März kommenden Jahres in ganz Niedersachsen anstehenden Kirchenvorstandswahlen transparenter machen. Außerdem solle die Briefwahl erleichtert werden, sagte der Vizepräsident und leitende Jurist, Helge Johr.

Die Synode tagt bis zum Sonnabend in der Emder Johannes-a-Lasco Bibliothek. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 177.000 Mitglieder in 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu.
Source: Kirche-Oldenburg