Hannover (epd). Die Digitalisierung bietet nach den Erfahrungen des Reformierten Bundes viele neue Chancen der Beteiligung. Das gelte besonders für die rund 1,5 Millionen reformierten Christen, die über ganz Deutschland verteilt in der Diaspora lebten, sagte die Moderatorin des in Hannover ansässigen Reformierten Bundes, Kathrin Oxen, am Samstag dem epd. Die wegen der Corona-Pandemie aus der Not heraus initiierten digitalen Formate sollen deshalb auch in Zukunft beibehalten und weiterentwickelt werden.
Dazu hätten die etwa 90 Teilnehmenden auf der am Samstag zu Ende gegangenen digitalen Hauptversammlung entsprechende Beschlüsse gefasst. Unter anderem soll ein persönliches Treffen im Mai 2022 in Halle an der Saale als hybrides Format stattfinden, sagte Oxen. Die Zoom-Gottesdienste zur Eröffnung und zum Abschluss der Versammlung seien besonders gut angekommen. Menschen aus verschiedenen Regionen hätten sich live etwa mit Fürbitten beteiligt. «Wir sollten diese Chancen auch weiterhin nutzen, wenn wir aus welchen Gründen auch immer nicht persönlich zusammenkommen können.»
Die neue Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, rief als Gastrednerin dazu auf, sich für Neuerungen offen zu zeigen. Wer wolle, dass mehr Menschen sich in der Kirche beteiligten, müsse sich darauf gefasst machen, dass diese dann auch die Strukturen und Abläufe ändern wollten. Kirche müsse der Veränderung mehr Raum geben und «sich irritieren lassen».
Der Reformierte Bund mit Sitz in Hannover ist der Dachverband der etwa 1,5 Millionen reformierten Gemeindeglieder in Deutschland. Die Hauptversammlung findet alle zwei Jahre statt.
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Reformierter Bund: Digitalisierung bietet neue Chancen