Loccum (epd). Die Rektorin des Religionspädagogischen Instituts Loccum (RPI), Silke Leonhard, erwartet in fundiertem Religionsunterricht auch einen Beitrag zur Demokratieförderung. Die Religionspädagogik könne und müsse dazu beitragen, wie junge Menschen sensibel wahrnehmen, eine eigene Haltung erlernen und wie sie lernen, in Resonanz zu sein mit der Gesellschaft und mit denen, die anders sind als sie, sagte Leonhard anlässlich der Veröffentlichung einer neuen Arbeitshilfe am Donnerstag. Gemeinsam mit der ehemaligen Dozentin Kirsten Rabe hat sie eine Sammlung herausgegeben, die Lehrpersonal religionspädagogische Ideen und Wege zur Demokratieförderung bietet.

 

Insgesamt beobachte sie eine gefestigte Demokratie, gerade auch bei Jugendlichen, sagte Leonhard. Beispiele dafür seien etwa die Fridays-for-Future-Bewegung oder die Beteiligung junger Menschen bei demokratischen Prozessen. «Doch dann sehe ich trotzdem: Es wackelt. Und es wackelt besonders da, wo es nicht gelingt, damit zu leben, dass Menschen unterschiedlich sind.» Diese Entwicklung könne im Extremfall zu Fremdenhass und Fremdenhetze führen. Dem Hass zu widersprechen brauche allerdings Mut. «Mit unserer Arbeitshilfe wollen wir diesen Mut stärken und religionspädagogisch Mut machen.»

Kirche-Oldenburg
RPI-Direktorin: Religionsunterricht kann Demokratie stärken