„Die Kirche in Brake-Golzwarden ist ein Schatz – ein Schatz, der nur gemeinsam bewahrt werden kann.“ Diesen Vergleich zog Bischof Thomas Adomeit anlässlich einer Scheckübergabe am Freitag, 4. Juni, in der Wesermarsch-Kreisstadt. Für den Wiederaufbau der berühmten Taufkirche des barocken Orgelbaumeisters Arp Schnitger, die im Juli 2019 durch einen Brand schwer geschädigt worden war, übergab Niedersachsens Wissenschafts- und Kulturminister Björn Thümler einen Scheck in Höhe von 20.000 Euro. 

Zu der Scheckübergabe waren neben Vertreterinnen und Vertretern der Kirchengemeinde auch die örtlichen Landtagsabgeordneten Karin Logemann (SPD), Horst Kortlang (FDP) und Dragos Pancescu (Bündnis 90/Die Grünen) gekommen. Minister Björn Thümler (CDU-Landtagsabgeordneter aus der Wesermarsch) würdigte die kulturgeschichtliche Bedeutung der St.-Bartholomäus-Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Historisch bedeutsam ist die Kirche vor allem, weil es sich bei ihr um die Heimat- und Taufkirche des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger handelt, der der Kirche auch eine Orgel hinterlassen hat.
 
Die niedersächsischen Gelder – aus Landesstiftungsmitteln werden weitere 108.000 Euro gezahlt – sind für Arbeiten im zweiten Bauabschnitt vorgesehen. Deren Startschuss soll im Herbst 2021 erfolgen. Dann werden unter anderem die stark in Mitleidenschaft gezogene Chordecke und diverse Ausstattungselemente restauriert. Bis dahin gehört die Aufmerksamkeit weiterhin den Arbeiten im ersten Bauabschnitt – mit Dachstuhl, Dach und Außenhaut im Mittelpunkt. 

Unmittelbar nach dem Brand hatte die Kirche eine Wettereinhausung und ein Schutzdach erhalten. Doch inzwischen wurden die Sanierungsarbeiten am Dachreiter abgeschlossen. Und sowohl die Neueindeckung der Kirche als auch die Wiedererrichtung des Dachstuhls über dem Chor in Eichenholz stehen bevor. 

Gesamtkosten der Maßnahme rund fünf Millionen Euro 
Bis die Kirche wieder hergerichtet ist, wird allerdings noch einige Zeit ins Land gehen. Während der Besichtigung nach der Scheckübergabe war seitens der Bauleitung von 2023 die Rede. Dieser lange Zeitraum erklärt sich zum einen mit der Dimension des Vorhabens und zum anderen mit den besonderen Herausforderungen nach einem Brand. Allein das Entfernen von Ruß und Löschwasser stellten die Praktiker vor große Herausforderungen. 

Auch die Finanzverantwortlichen hatten ein ungewöhnliches Projekt vor sich. Schließlich betragen die Gesamtkosten der Maßnahme rund fünf Millionen Euro. Zwar übernahm die Feuerversicherung den Großteil der Summe, aber für den Rest mussten Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden. So sind beispielsweise technische Einbauten nötig, um das Klima in der Kirche zum Schutz der vorhandenen Kunstschätze zu regulieren. Eigenmittel der Kirchengemeinde, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg und der Kirchbaustiftung der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg wurden inzwischen mobilisiert. Neben der Förderung durch das Land Niedersachsen wurden zusätzliche Unterstützungsanträge gestellt unter anderem bei der Bingo-Stiftung, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und für EU-Mittel aus dem ZILE-Programm. 

Ein Beitrag von Thomas Klaus.

Kirche-Oldenburg
„Schatz gemeinsam bewahren!“