Die evangelische und die katholische Kirche im Oldenburger Land präsentieren sich gemeinsam auf der Hochzeitsmesse, in der Oldenburger Weser-Ems-Halle. „Wir freuen uns sehr, wieder auf der Hochzeitsmesse zu sein“, sagt Sabine Schlösser von der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Es sei angenehm und durch die 2G Regel falle es wieder leichter, mit  den Gästen zu sprechen. Sabine Orth von der katholischen Seite vom Offizialat Vechta bekräftigte: „Ich habe ein gutes Gefühl und fühle mich auch sicher.“ 
   
Auch wenn insgesamt nicht so viele Besuchende in der Messehalle sind, wirkt der Stand der Kirchen wieder wie ein Magnet. Die zahlreichen Attraktionen werden in diesem Jahr mit einem schicken Zweisitzer ergänzt, der auch symbolisch gesehen werden könnte – für einen Start in ein Leben zu zweit. 
   
Karsten Hilgen ist immer wieder gerne hier. Dies sei eine gute Atmosphäre, um mit Menschen in Kontakt zu kommen: „Ich bin ein absoluter Befürworter, dass Kirche da ist! Menschen gehen hier vorbei und sehen: ach guck mal, hier ist die Kirche, hier kann ich Fragen stellen. Vielfache Fragen rund um die kirchliche Heirat werden gestellt, vielleicht ist der Partner, die Partnerin nicht in der Kirche, was bedeutet es, kirchlich zu heiraten. Auch gleichgeschlechtliche Paare kommen zunehmend vorbei. Wir führen hier sehr interessante Gespräche.“ Dem evangelischer Pfarrer aus Visbek-Langvörden und Barkum mache es auch persönlich Spaß: „Hier sind die Menschen und hier sind wir jetzt. Es wichtig, dass Kirche präsent ist, auf einer weltlichen Messe. Menschen kommen mit einer positiven Grundstimmung, die geeignet ist, ein Gespräch zu beginnen.“ 
   
Hilgen ist einer von zwölf Mitarbeitenden am ökumenischen Stand, die für die Interessierten da sind. Sie zum Beispiel auffordern, einen Trauspruch zu ziehen oder in den Klingelbeutel zu greifen, statt etwas hinein zu tun, ein Schokoladenherz zu nehmen, das angeboten wird. Auch ein Gewinnspiel lockt zum Mitmachen. Immer wieder spannend ist das Abstimmungsbarometer, gleichzeitig ein Anreiz für ein Gespräch. 
   
So zum Beispiel mit einem jungen Mann, der die Antwort wählt, „kirchlich zu heiraten, weil es seiner Partnerin wichtig sei“. Er ist auf der Suche nach einer bestimmten Überraschung für seine Freundin. Daher kann er natürlich seinen Namen und ein Foto nicht öffentlich zeigen. Doch verrät er, dass die Hochzeit ein wichtiger und großer Tag werden wird, mit einer kirchlichen Trauung im kommenden oder evtl. auch erst darauf folgenden Jahr gehöre. Er sehe in seinem Freundeskreis, dass genaue eine Planung in der derzeitigen Lage schwierig sei.   
   
Einen festen Termin dagegen haben Nicola Pannenborg und Andre Reiners aus Oldenburg. Sie heiraten im April 2022 in der Christuskirche. Nicola ist die kirchliche Trauung sehr wichtig: „Weil ich gläubig bin und der Segen unbedingt dazu gehört“, sagt sie, ihr Freund will ihr diesen Wunsch auf jeden Fall erfüllen. 
   
In Ostfriesland leben Nina Steinert und Marcel Hansen, sie werden im September 2022 im Wangerland heiraten. „Wir sind getauft, konfirmiert und natürlich wird die kirchliche Hochzeit eine große Feier“, erzählen sie und freuen sich jetzt schon auf den Ablauf. Klassisch werde der Bräutigam vorne stehen, wenn die Braut am Arm ihres Vaters in die evangelisch-lutherische Kirche in Tettens zum Altar geführt wird. 
   
Aus Marburg angereist sind Lea Schneider und Joshua Müller, wo beide eine Ausbildung in sozialen Berufen ausüben. Sie stellen sich ihre berufliche Zukunft in Neuenkirchen vor, ihr Zuhause vor der derzeitigen Ausbildung. Basierend auf der Idee des Buches „Die 9 Wege Gott zu begegnen!“ würden sie in naher Zukunft gern eine Gemeinde mit Funktionenräumen gründen. „Wir sind beide gläubig und unser Glaube verbindet uns.“ Als besonderes Zeichen werden sie die Zeremonie der gegenseitigen Fußwaschung durchführen. Mit Familie und vielen Freunden findet im August kommenden Jahres dieses besondere Ereignis in der Kirche St. Bartholomäus in Neuenkirchen statt. 
   
Auch Sonntag, 7. November, freut sich das Team am ökumenischen Stand wieder auf interessierte Besuchende, in der Zeit von 10 bis 17 Uhr in der Oldenburger Weser-Ems-Halle.
Ein Beitrag von Bärbel Romey

Kirche-Oldenburg
Schön, wieder dabei zu sein