Mitglieder der Kirchenleitungen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg und des Bistums Münster sind am Montag, 23. Juni, zum traditionellen Oldenburger Ökumenischen Gespräch in der Evangelischen Heimvolkshochschule Rastede zusammengekommen. Inhaltlicher Schwerpunkt der diesjährigen Begegnung stellten die Herausforderungen dar, vor denen sich die Kirchenleitungen der beiden großen christlichen Kirchen im Oldenburger Land durch den Klimawandel gestellt sehen. 
   
Im Auftrag der diesjährigen Gastgeberin, der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, führten der Synodale Klaus Flaake aus Hude und Pfarrer Olaf Grobleben aus Oldenburg mit einem Impulsreferat in die Thematik ein. Zu Beginn seiner Ausführungen zog Pfarrer Grobleben, Beauftragter für Ökumene, interreligiöse und  weltanschauliche Fragen, eine kritische Verbindungslinie zwischen zentralen christlichen Aussagen zur Schöpfung auf der einen und den damit verbundenen ethischen Herausforderungen auf der anderen Seite. Im Anschluss daran erläuterte der Vorsitzende der synodalen Steuerungsgruppe Klimaschutz Klaus Flaake zunächst die Klimaschutzrichtlinie, die von der Evangelischen Kirche in Deutschland verabschiedet wurde. Im Anschluss daran benannte der pensionierte Ingenieur konkrete Herausforderungen aus seiner Sicht für die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Am Ende seiner Ausführungen betonte der Synodale, dass beide Kirchen auch gemeinsam überlegen sollten, wie den Herausforderungen zu begegnen sei. Die Kirchen mögen nicht bei kleinteiligen Lösungen, wie etwa eine Photovoltaik-Anlage auf Dächern von Kirchengebäuden, stehenbleiben. Größeren Anlagen zur Energiegewinnung etwa auf kirchlichen Ländereien hätten deutliche Vorteile, die angestrebten Klimaschutzziele zu erreichen. Zu überlegen sei dabei auch, ob und wie das in ökumenischer Zusammenarbeit geschehen könne. 
   
Die ökumenischen Gespräche zwischen den Kirchenleitungen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg und des Bistums Münster sind der älteste ökumenische Arbeitskreis auf Kirchenleitungsebene in der Bundesrepublik, der 1966 ins Leben gerufen worden war. Begonnen haben die Gespräche 1964 mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Das dort verabschiedete Ökumenismusdekret hatte der römisch-katholischen Kirche die Tür zur Ökumene geöffnet. Auf Anregung des Oldenburger ev.-luth. Bischofs Gerhard Jacobi an den Münsteraner Bischof Dr. Joseph Höffner trafen sich am 8. Januar 1966 zum ersten Mal 16 Vertreter beider Kirchen in Vechta. Von diesen Gesprächen strahlten im Laufe der Zeit viele Impulse für die Ökumene nach ganz Deutschland aus.
   
Am diesjährigen Oldenburgischen Ökumenischen Arbeitskreis nahmen teil auf ev.-luth. Seite: Synodalpräsidentin Sabine Blütchen; Bischof Thomas Adomeit; Oberkirchenrat Sebastian Groß; Oberkirchenrat Udo Heinen; Oberkirchenrätin Gudrun Mawick; Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker; Synodale Klaus Flaake; Pfarrer Olaf Grobleben; sowie auf katholischer Seite: Bischof Dr. Felix Genn aus Münster; Weihbischof und Bischöflicher Offizial Wilfried Theising aus Vechta; Dr. Markus Wonka und Stefanie Roehll.

Kirche-Oldenburg
Seit 57 Jahren erfolgreiche ökumenische Gespräche