Hannover (epd). Der Sozialverband Deutschland (SoVD) warnt vor einer wachsenden Demokratiegefährdung durch Armut. Auch in Niedersachsen müsse die Politik Armut wirksam bekämpfen, forderte der niedersächsische Landesverband am Mittwoch anlässlich des Welttags für Toleranz (16. November). Der Verband verwies auf eine Studie der gewerksschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, wonach besonders armutsgefährdete Menschen ihr Vertrauen in Institutionen und Politik verlören. Um die Demokratie zu schützen, seien größere Anstrengungen nötig, um Einkommensungleichheit zu bekämpfen sowie Kinder- und Altersarmut zu verhindern.

 

Der Verband berief sich überdies auf die im September veröffentlichte «Mitte-Studie» der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung. Demnach haben 8,3 Prozent der Deutschen ein gefestigt rechtsextremens Weltbild. «Das ist eine erschreckende Zahl und sollte für die Politik ein Weckruf sein», sagte der Vorstandsvorsitzende des SoVD in Niedersachsen, Dirk Swinke. Auch die demokratischen Parteien im Landtag müssten sich der Entwicklung entgegenstellen. «Es braucht ein geeintes Vorgehen von SPD, Grünen und CDU.»

 

Der Internationale Tag für Toleranz wurde 1995 von der Unesco ausgerufen. Er wird jährlich am 16. November begangen.

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Sozialverband: Armut gefährdet die Demokratie