Oldenburg (epd). Der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Niedersachsen-Bremen, Friedrich Stubbe, hat die geplante Einmalzahlung an Pflegekräfte zur Anerkennung ihres Einsatzes in der Corona-Krise als unzureichend kritisiert. «Pflegekräfte leisten Herausragendes – allerdings nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie», sagte er am Montag in Oldenburg.

Seit Jahren fordere der VdK für die älter werdende Gesellschaft mehr Personal in der Pflege. Dazu seien neben guten Arbeitsbedingungen unbedingt auch angemessene Löhne zur Würdigung dieser anspruchsvollen Tätigkeit notwendig, unterstrich Stubbe.

In Zeiten der Corona-Krise werde einmal mehr deutlich, wie unentbehrlich das medizinische Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen sei. «Die angedachten Einmalzahlungen sind eine nette Geste, jedoch lösen sie nicht das eigentliche Problem», sagte der VdK-Landeschef. Denn auf dem Rentenkonto komme davon nichts an. Es sei höchste Zeit, gute Arbeit auch dauerhaft finanziell wertzuschätzen. «Denn lobende Worte und ein einmaliger Bonus reichen nicht aus, weder jetzt, noch für die spätere Absicherung unserer Pflegekräfte im Alter.»

Etliche Politiker und Verbände haben seit der vergangenen Woche Bonuszahlungen für die Pflegekräfte gefordert. Auch die Arbeitgeberverbände hatten bis zu 1.500 Euro in Aussicht gestellt. In Bayern hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) 500 Euro vom Land angekündigt. Nach Angaben von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sind alle Bonuszahlungen für Pflegekräfte von bis zu 1.500 Euro, die zwischen März und Dezember dieses Jahres gezahlt wurden oder noch werden, von der Steuer und von Sozialbeiträgen freigestellt.

Source: Kirche-Oldenburg