Osnabrück/Berlin (epd). Der Sozialverband VdK Deutschland drängt auf deutliche Korrekturen am Klimapaket der Bundesregierung, unter anderem zugunsten von Rentnern. «Der Schutz des Klimas muss uns allen wichtig sein. Wichtig ist aber auch der Schutz des sozialen Klimas», sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Sonnabend).

In den bisher vorgestellten Gesetzentwürfen seien viele Personengruppen wie Rentner und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen vergessen worden, kritisierte Bentele. Viele ältere Menschen wohnten auf dem Land in einem kleinen Eigenheim. «Die jetzt geforderten energetischen Sanierungen wie der Ersatz von alten Ölheizungen und alten Fenstern oder Wärmedämmung können sie aber nicht finanzieren.» Sie bekämen keinen Kredit, weil die Kreditrichtlinie der EU für Wohnimmobilien festlege, dass ein Darlehen innerhalb der statistischen Lebenserwartung zurückzuzahlen sei.

Diese Richtlinie müsse dringend angepasst werden, forderte die VdK-Präsidentin. Auch die vorgesehene steuerliche Absetzbarkeit bringe Rentnern, die keine Steuern zahlen, nichts. Bentele beklagte zudem, in Mietwohnungen würden energetische Sanierungen bereits heute genutzt, um Mieter, die geringe Mieten zahlten «rauszumodernisieren». Sie forderte: «Kein Mieter soll umziehen müssen, weil er sich die Miete nach solchen Sanierungen nicht mehr leisten kann.»

Mit Blick auf die beschlossene Erhöhung der Pendlerpauschale kritisierte Bentele, davon profitierten nur Gutverdiener. «Und unter ihnen auch nur die, die erwerbstätig sind.» Die VdK-Präsidentin befürwortete in diesem Zusammenhang die geplante Mobilitätsprämie für Geringverdiener. Diese negative Einkommensteuer wäre nach ihren Worten «auch ein guter Ansatzpunkt für Rentner und chronisch Kranke». Die vom Kabinett beschlossene neue Mobilitätsprämie soll mehr als 200.000 Menschen zugutekommen, die arbeiten, aber zu wenig verdienen, um von der Pendlerpauschale zu profitieren.

Source: Kirche-Oldenburg