Göttingen (epd). Warnhinweise auf Verpackungen von Süßigkeiten können einer aktuellen Studie zufolge Menschen dazu bewegen, weniger zuckerhaltige Produkte zu kaufen oder ganz darauf zu verzichten. Am wirkungsvollsten seien schockierende Bilder, ähnlich wie auf Zigarettenpackungen, teilten die beteiligten Forscher von der agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen am Donnerstag mit. Die Online-Umfrage mit 1.040 Teilnehmern enthielt Fragen zu Warnhinweisen zu kurzfristigen gesundheitlichen Folgen wie Karies oder langfristigen Folgen wie Übergewicht und Typ-2-Diabetes.

Warnungen zu kurzfristigen Gesundheitsproblemen hätten dabei mehr Aufmerksamkeit erregt, sagte Agrarwissenschaftlerin Clara Mehlhose. «Das liegt möglicherweise daran, dass die Konsequenzen unmittelbarer erlebbar sind.» Die Untersuchung habe auch gezeigt, dass Warnungen effektiver seien, wenn sie emotionale und bereits bekannte Symbole oder Bilder, wie schockierende Aufnahmen oder rote Stoppschilder verwendeten.

Die in der Fachzeitschrift «BMC Public Health» veröffentlichten Studienergebnisse lieferten wichtige Erkenntnisse, um künftig Strategien für eine gesunde Ernährung zu entwickeln und zu fördern und so die öffentliche Gesundheit zu verbessern, hieß es. Wie sich diese Warnungen zusammen mit anderen Maßnahmen wie etwa einer Zuckersteuer auswirken können, sollten künftige Studien zeigen.

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Studie: Schockbilder verringern Zuckerkonsum