Hannover (epd). Gebäudebrüter wie Mehlschwalbe und Mausersegler werden in Niedersachsen immer seltener beobachtet. Das ist das Ergebnis der jüngsten «Stunde der Gartenvögel» des Naturschutzverbandes Nabu vom 12. bis 14. Mai. Wie der Naturschutzbund Nabu am Freitag mitteilte, bewahrheiteten sich damit das bereits veröffentlichte Zwischenergebnis der Vogelzähl-Aktion in Gärten, Parks und auf Balkonen.

 

Laut Endergebnis gingen die Sichtungen von Mauerseglern in Niedersachsen um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück, bundesweit um 37 Prozent. Bei Mehlschwalben beträgt der Rückgang 25 Prozent, bundesweit 22 Prozent. Damit setze sich ein Trend fort, der schon seit mehreren Jahren zu beobachten sei, sagte Vogel-Experte Matthias Freter.

 

Der Nabu vermutet, dass der Rückgang der Gebäudebrüter mit dem Schwund von Nist- und Brutmöglichkeiten infolge nicht-vogelfreundlicher Gebäudesanierungen zusammenhängt. Das Insektensterben mache Fluginsektenfressern wie Mehlschwalbe und Mauersegler zusätzlich zu schaffen.

 

 Häufiger als 2022 wurden indes Meisen- und Finkenarten gesichtet. Grund dafür ist laut Freter das vergangene Mastjahr. In dieser sich in mehrjährigem Abstand wiederholenden Periode produzieren einige Baumarten mehr Samen als sonst, wodurch vielen Vögeln mehr Nahrung zur Verfügung steht.

 

Rekordhalter in Niedersachsen ist wie schon im Vorjahr der Haussperling. Die Amsel belegte wieder Platz zwei. Die Kohlmeise ergatterte diesmal den dritten Platz. Der Star fiel auf den vierten Platz zurück, gefolgt von der Blaumeise. Diese wurde wie im letzten Jahr am fünfthäufigsten gesichtet.

 

Laut Nabu handelt es sich bei der «Stunde der Gartenvögel», gemeinsam mit der Schwesteraktion «Stunde der Wintervögel», um Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion. In Niedersachsen zählten den Angaben zufolge gut 6.000 Bürger mehr als 144.000 Vögel.

 

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Stunde der Gartenvögel: Rückgang bei Mauersegler und Mehlschwalbe