Eine „prall gefüllte Synodentagung“ erwartet nach Worten von Synodenpräsidentin Sabine Blütchen die 60 Synodalen auf ihrer Herbsttagung, die von Donnerstag bis Sonnabend im Bildungshaus in Rastede stattfinden wird. Neben den Beratungen zum Haushalt für das kommende Jahr und einen Rückblick auf das Reformationsjubiläum stehen zahlreiche Berichte aus den Synodalausschüssen auf der Tagesordnung. Diese Berichte zeigten die Bandbreite kirchlicher Arbeit und das Engagement vieler Menschen in und für die Kirche, so Blütchen. Berichte über die Friedensarbeit, über die Flüchtlingsarbeit oder Umwelt belegten die kirchliche Arbeit nach außen.
Zwischenberichte zum innerkirchlichen Prioritätenprozess werden Arbeitsfortschritte deutlich werden lassen, sagte Blütchen. Die Steuerungsgruppe werde für das Handlungsfeld „Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ ebenfalls einen Zwischenbericht vorlegen. Beschlüsse würden aber erst der Synodentagung im Mai kommenden Jahres vorliegen, kündigte die Synodenpräsidentin an. Bei der strukturellen Neuordnung der pfarramtlichen Versorgung habe die Steuerungsgruppe bereits Zwischenergebnisse. Um dabei weiterarbeiten zu können, müssten Gesetzesänderungen vorbereitet werden, die die Synode auf dieser Tagung in Auftrag geben sollen.
Die Steuerungsgruppe lege bei ihrer Arbeit den Fokus darauf, wie die Strukturen der Kirche angemessen verändert werden könne. Der Prioritätenprozess habe seinen Schwerpunkt auf der Frage, welche Ressourcen für die kirchliche Arbeit eingesetzt werden sollen. Dabei sei der Gemeinsame Kirchenausschuss das „Bindeglied“, um beide Arbeitswege zu vernetzen, sodass der Prioritätenprozess in die Arbeit der Steuerungsgruppe einfließen könne. Über die Ergebnisse werde dann die Synode entscheiden, erläuterte Blütchen.
Während der Prioritätenprozess sich erst langfristig auf die Haushaltsplanungen auswirken werde, so sei der jährliche Haushaltsplan nur ein kurzfristiges Instrument, sagte Oberkirchenrätin Dr. Susanne Teichmanis als Leiterin des Dezernats für Recht und Finanzen. Der Entwurf für das kommende Jahr umfasse ein Volumen von 89 Millionen Euro. Um der Vorgabe der Synode zu entsprechen, einen nahezu ausgeglichen Haushalt vorzulegen, habe es in allen Bereichen kräftige Einschnitte geben müssen, die – wie schon im vergangenen Jahr – „schmerzhaft“ seien, sagte die Kirchenjuristin. Dabei fielen 50 Prozent der Einsparungen auf die Gesamtkirche, 35 Prozent auf die Kirchengemeinden und 15 Prozent auf die Kirchenkreise sowie auf die Zuwendungen an Dritte. In der Gesamtkirche sollen beispielsweise zehn Prozent der Sachkosten gestrichen und 40 Stellen nicht besetzt werden, erläuterte Teichmanis. Nahezu alle Baumaßnahmen müssten aufgeschoben werden. Auch müssten die Kirchengemeinden auf insgesamt 415.000 Euro an Zuschüssen verzichten. Dem Diakonischen Werk sollen vom Zuschuss in Höhe von 2,3 Millionen Euro „moderat“ 100.000 Euro gestrichen werden. Außerdem sollen die Zuschüsse für die Diakoniesozialstationen um die Hälfte reduziert werden.
Zusammen mit der Synode werde auch noch einmal auf das Reformationsjubiläum zurückgeblickt, kündigte Bischof Jan Janssen an. Seine Eindrücke könne er unter den drei Begriffen „Erneuerung“, „Beteiligung“ und „Kooperation“ zusammenfassen. „Erneuerung“ habe er bei den vielen neuen und vielfältigen Veranstaltungsformen erlebt, die in diesem Jahr stattgefunden haben. Auch der große Zuspruch, den die Kirchengemeinden beim Gottesdienst am Reformationstag erlebt haben, sei in Indiz dafür. Zudem habe es eine hohe Beteiligung der Gemeinden, der Jugendarbeit und der vielen Einrichtungen der oldenburgischen Kirche am Reformationsjahr gegeben. Eine vielfältige Zusammenarbeit habe mit zahlreichen nichtkirchlichen Partnern wie Museen, Schulen, der Oldenburger Werbewirtschaft oder der Oldenburger Universität ergeben. Das seien Erfahrungen, die mit Sicherheit weitertragen werden, so Janssen, wenn in den kommenden Jahren der Themenkomplex „Frieden“ ein Schwerpunktthema der oldenburgischen Kirchen sein werde.
Source: Kirche-Oldenburg