Hannover/Berlin (epd). Nach Einschätzung der evangelischen Theologin Margot Käßmann ist die Kirchensteuer «eine gerechte Sache». «Wer viel verdient, zahlt viel, wer nichts verdient, zahlt nichts», schrieb die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der «Bild am Sonntag». Dennoch könnten alle Mitglieder jederzeit zum Seelsorgegespräch gehen, oder eine Pastorin bitten, sie zu trauen. «Kinder erhalten genauso kirchliche Angebote wie gut verdienende Beamte.»

Der größte Teil der Kirchensteuereinnahmen fließe in Gehälter, schrieb die frühere hannöversche Landesbischöfin. «Die Mitarbeiter in der Familienbildungsstätte, der Schwangerenkonfliktberatung, bei der Telefonseelsorge sind für alle da, ganz unabhängig vom Einkommen und vom Glauben.» Es sei traurig, wenn Menschen wegen der Kirchensteuer aus der Kirche austräten, schrieb die Theologin. In einer guten Gemeinschaft seien die Stärkeren auch in Geldfragen solidarisch mit den Schwächeren.
 

Kirche-Oldenburg
Theologin Käßmann nennt Kirchensteuer gerecht