Hannover (epd). Die Armutsgefährdungsquote lag in Niedersachsen im vergangenen Jahr bei 17,1 Prozent und damit 0,4 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Ein besonders hohes Risiko, in Armut zu leben, haben junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, rund ein Viertel von ihnen ist armutsgefährdet, wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen am Montag mitteilte. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Haushaltsnettoeinkommens zur Verfügung hat.

 

Entscheidend für das Armutsrisiko ist den Angaben zufolge unter anderem die Haushaltskonstellation, in der Menschen leben. So wiesen Einpersonenhaushalte mit 29 Prozent eine mehr als dreimal so hohe Armutsgefährdungsquote auf wie Paare ohne Kinder (9,3 Prozent). Familien mit einem Kind waren mit 8,7 Prozent ebenso wie solche mit zwei Kindern (11,2 Prozent) deutlich seltener armutsgefährdet als diejenigen mit drei und mehr Kindern (31,5 Prozent). Bei Alleinerziehenden betrug die Armutsgefährdungsquote fast 43 Prozent.

 

Die Armutsgefährdungsschwelle lag laut Statistikamt 2022 für einen Einpersonenhaushalt bei einem verfügbaren Haushaltseinkommen von 1.167 Euro. Bei einem Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren lag die Schwelle bei 2.452 Euro. Bei Haushalten von Alleinerziehenden mit einem Kind unter 14 Jahren waren es 1.518 Euro.

 

Zu den armutsgefährdeten Gruppen gehörten außer jungen Erwachsenen vor allem Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (22,3 Prozent) sowie Menschen ab 65 Jahren (17,9 Prozent). Besonders betroffen seien ältere Frauen. Sie seien zu 20 Prozent armutsgefährdet, Männer über 65 Jahren nur zu 15,5 Prozent. Die Armutsgefährdung im Alter fiel den Angaben zufolge zum dritten Mal in Folge überdurchschnittlich hoch aus.

Kirche-Oldenburg
Über 17 Prozent der Menschen in Niedersachsen sind armutsgefährdet