Hannover/Berlin (epd). Vor dem Sondertreffen der G7-Agrarminister zu den Folgen des Ukraine-Kriegs hat die Deutsche Welthungerhilfe massive finanzielle Unterstützung für ärmere Länder gefordert, um Versorgungslücken und Hunger zu verhindern. «Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine werden weltweit spürbar sein, und wir werden mehr Geld benötigen, um die Folgen für die Ärmsten abzufedern», sagte ihr Generalsekretär Mathias Mogge dem «RedaktionsNetzwerk Deutschland» (Freitag).

 

«Da die Getreidepreise weltweit steigen und zudem auch Düngemittel und Benzin deutlich teurer werden, werden noch mehr Menschen Hunger leiden», erläuterte Mogge. Länder wie Kenia, Bangladesch oder Simbabwe bezögen einen wichtigen Teil ihrer Weizen- und Maisimporte aus der Ukraine und Russland. Der Libanon importiere sogar 90 Prozent seines Weizens aus den beiden Ländern. Die Weizenreserve dort reiche nur noch für etwa sechs Wochen.

 

Auch in anderen Ländern könnten steigende Getreidepreise zu Problemen führen. «Weltweit leben noch immer rund 1,8 Milliarden Menschen mit weniger als 3,20 US-Dollar am Tag», sagte der Generalsekretär. «Für sie bedeutet jede Preissteigerung bei Lebensmitteln eine dramatische Verschlechterung ihrer tägliche Ernährung.» Mahlzeiten würden dann gekürzt oder fielen ganz aus. Die Agrarminister der G7-Staaten beraten am Freitag auf Einladung von Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) über die Folgen des Ukraine-Kriegs.

Kirche-Oldenburg
Ukraine-Krieg: Welthungerhilfe fordert Finanzhilfen für arme Länder