Braunschweig/Berlin (epd). Die Deutsche Umwelthilfe und die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch klagen gegen die Zulassung eines Pflanzengifts. Die Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland wurde beim Verwaltungsgericht Braunschweig eingereicht, wie die beiden Organisationen am Mittwoch in Berlin mitteilten. Ziel ist es, die Zulassung des Glyphosat-Totalherbizids «Roundup PowerFlex» aberkennen zu lassen.

Zur Begründung hieß es, glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel vernichteten nahezu alle wildwachsenden Pflanzen auf Äckern. Dadurch werde die Nahrung für blütensuchende und auf Wildkräuter spezialisierte Insekten und Feldvögel verringert. Glyphosat wirke sich auch extrem schädlich auf die Artenvielfalt aus. Zudem gelange der Wirkstoff in erheblichem Ausmaß in Böden und Gewässer und werde in der Luft gemessen.

Die Klage richtet sich gegen das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, das für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln zuständig ist. Hintergrund ist eine neue Studie, der zufolge mehrere Chemie-Unternehmen Studien zur Risikoeinschätzung im Genehmigungsverfahren nicht eingereicht haben sollen. Nach Ansicht der Kläger beruht die Zulassung glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel deshalb auf einer unvollständigen Datengrundlage.

Die Zulassung von «Roundup PowerFlex» verstoße damit gegen die Anforderungen der EU-Pflanzenschutzmittelverordnung. Deren Ziel sei, ein hohes Schutzniveau für die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zu gewährleisten. Die Umwelthilfe, die als Verein in Hannover ansässig ist, klagt gegen das Bundesamt bereits wegen eines Pestizides und drei weiteren Pflanzengiften.

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Umwelthilfe und Foodwatch klagen gegen Pflanzengift