Hannover (epd). Weihnachtsbäume sind einer Studie zufolge oftmals mit Pestiziden belastet. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatte einige Bäume von einem unabhängigen Labor untersuchen lassen, wie die Umweltschützer am Dienstag in Hannover mitteilten. Bei 14 von insgesamt 19 Exemplaren wurden dabei giftige Stoffe nachgewiesen. Von vier aus Niedersachsen stammenden Proben seien bei der Hälfte der Bäume Pestizide nachwiesen worden. Eine Probe habe sogar einen Stoff enthalten, der nicht für den Weihnachtsbaum-Anbau zugelassen sowie für Natur und Mensch hochgiftig sei.

 

Bundesweit werden den Angaben zufolge jährlich rund 30 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. 90 Prozent dieser Bäume stammen aus heimischer Produktion. Die nachgewiesenen Gifte seien ein großes Problem für die Artenvielfalt, sagte Tonja Mannstedt, Geschäftsführerin des BUND Niedersachsen. «Denn sowohl während der Aufzucht als auch wenn die Bäume entsorgt werden, gelangen die Pestizide in Böden und Gewässer. Sie töten und schädigen Bienen sowie andere Insekten und zerstören Lebensräume von Nützlingen.»

 

Vier Nordmanntannen hätten Pestizide enthalten, die in der EU generell oder speziell für den Anbau von Weihnachtsbäumen gar keine Zulassung hätten. Solche Bäume dürften eigentlich nicht verkauft werden. Dieser illegalen Praxis müssten die Behörden jetzt nachgehen, hieß es. Der BUND werde die zuständigen Pflanzenschutzdienste in Niedersachsen, Bayern, Berlin und Rheinland-Pfalz informieren und Aufklärung einfordern. Zuletzt hat der BUND nach eigenen Angaben vor drei Jahren Weihnachtsbäume auf Schadstoffe untersucht – mit ähnlichem Ergebnis.

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Umweltschützer: Viele Weihnachtsbäume mit Pestiziden belastet