Hannover/Bremerhaven (epd). Mehrere Umweltverbände haben sich erneut gegen eine Vertiefung der Unterweser zwischen Bremerhaven und Brake ausgesprochen. Der BUND, der Nabu und der WWF forderten die Politik eindringlich auf, «die seit Jahrzehnten fortgesetzte Spirale immer neuer Flussvertiefungen mit katastrophalen ökologischen Auswirkungen zu durchbrechen», wie die Verbände am Freitag in Hannover mitteilten. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und Umweltminister Christian Meyer (Grüne) haben für Montag (9. Oktober) zum «Dialog zur Fahrrinnenanpassung der Unterweser (Nord)» eingeladen.
Die Bundeswasserstraße solle soweit vertieft werden, dass Seeschiffe mit einem Tiefgang von 12,80 Metern den Hafen von Brake tideabhängig erreichen können, hieß es. Parallel dazu vertiefe das Bundesland Bremen die Außenweser für das Containerterminal Bremerhaven.
Nach Ansicht der Umweltverbände drohen massive ökologische Folgeschäden. Die Vertiefung bringe zusätzliches salziges Brackwasser die Weser aufwärts und in die Wesermarsch. Zudem steige das Hochwasserrisiko durch die sich verändernde Dynamik von Ebbe und Flut. Hinzu kämen die noch kaum absehbaren Folgen der Klimakrise mit einem beschleunigten Meeresspiegelanstieg.
Der BUND habe mit Unterstützung des WWF Deutschland bereits vor mehr als zehn Jahren gegen eine erneute Weservertiefung geklagt und sowohl vor dem Europäischen Gerichtshof als auch dem Bundesverwaltungsgericht Recht bekommen, hieß es. Der damalige Planfeststellungsbeschluss sei wegen schwerer Mängel bezüglich europäischen und nationalen Naturschutzrechts und Unvereinbarkeit mit dem Verschlechterungsverbot der europäischen Wasserrahmenrichtlinie für nicht vollziehbar erklärt worden.
Kirche-Oldenburg
Umweltverbände lehnen weitere Vertiefung der Weser ab