Es ist soweit: die Ev. Familien-Bildungsstätte (EFB) Oldenburg zieht von der Haareneschstr. 58 a in die neuen Räume an der Georch-Fock-Str. 5 a. Das Team nimmt die Ausstattung, Sportgeräte, einen Töpferofen und einen 48 Jahre alten Holztisch mit. Nach 30 Jahren ist dies der zweite Umzug der Bildungsstätte, die vor 48 Jahren an der Bahnhofstraße in Oldenburg mit ihrer Arbeit begann.
„Wir stehen auf der Schwelle, in zehn Tagen geht es los“, mit diesen Worten begann Kreispfarrerin Ulrike Hoffmann, Freitag, 17. April, eine Andacht in den vertrauten Räumen. Hier war es das letzte gemeinsame Treffen, anwesend waren Leiterin Hiltrud Boomgaarden, ihre Stellvertreterin Kirstin Moss, der Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Schule, Dr. Frank Lammerding, Mitglieder des Beirates, Kirchenrates, Kirchenälteste und Kreissynodal, Pastoren, Kursleitende, Mitarbeitende sowie Nachbarinnen und Nachbarn.
„30 Jahre waren wir hier beheimatet, nachdem wir am 1. April 1985 mit Sack und Pack hierher kamen, um hier und an weiteren Standorten etwas zu bewegen“, blickte Ulrike Hoffmann zurück. Sie zählte auf, wer das Angebot in den Jahren nutzte: ehemalige Kinder, jetzt Erwachsene, ehemalige Erwachsene, jetzt Großeltern, Kursgebende und Leitende, all die Menschen, die die Bildungseinrichtung mit Leben erfüllten. Mahlzeiten auf dem Flur und Feste im Garten, das Gemäuer sei vollgesogen mit Erinnerungen, so Hoffmann.
„Abschied macht wehmütig. 30 Jahre zu hören und zu sehen, wie die Familien-Bildungsstätte lebte und wuchs“, sagte die Kreispfarrerin. Der Segen komme von Gott, „Ich will dich segnen und deinen Namen groß wachsen lassen“ sei hier geschehen.
„Mal gucken was passt und was bleibt“, sinnierte Ulrike Hoffmann. Vor allem die Menschen blieben. Sie sei zuversichtlich, dass Bildung und Beratung – dass alles gut weitergehen werde. Der schöne Garten werde fehlen, doch „mitgehen wird dieser Tisch, der schon in der Bahnhofstraße in der Beratung gestanden hat. Er ist das Zeichen für die Kontinuität des Hauses. Halten sie ihn in Ehren.“
Für Leiterin Hiltrud Boomgaarden ist die EFB ein “besonderer Ort. Wir brauchen Sie alle dafür.“ Sie bedankte sich bei dem Förderverein und betonte, dass ein Umzug ohne den Verein nicht möglich gewesen wäre.
„Wir fühlen Abschiedsschmerz“, die Leiterin erinnerte an viele gute Jahre mit tausenden Menschen, die hier gelacht aber auch geweint hätten. Sie nannte die wichtigsten Menschen für eine Bildungseinrichtung, die Kursleiterinnen und -leiter, die das Haus mit Leben gefüllt und dafür gesorgt hätten, dass sich die Menschen öffnen und in Gruppen zusammenfinden, um die Fragen des Lebens gemeinsam anzugehen. „Der Ort hat es verdient, gewürdigt zu werden.“ In einem Rückblick erinnerte Hiltrud Boomgarden an verschiedene Gegebenheiten und bedauerte den Abschied von den Einrichtungen im Haus, den Nachbarn und dass der Garten mit seiner Idylle nicht mitgenommen werden könnte. Doch biete das neue Haus mehr Räumlichkeiten und dadurch viele neue Möglichkeiten.
Musikalisch begleitete die Andacht Alina Witt. Nach der Andacht nutzten viele die Gelegenheit, noch einmal die Räume anzusehen und sich auszutauschen.
Vor dem Eingang der EFB stand das Mobil, von dem aus seit etwa einem Jahr Kuchenflaschen zu passenden Anlässen verkauft werden. Der Verkauf der Glasflaschen, gefüllt mit einer Mischung für einen leckeren Schokoladenkuchen, dient als zusätzliche Einnahme für den neuen Standort.
Seit Juli 2014 erbrachte der Verkauf der Flaschen sowie Spenden und Stiftungen 20.000 Euro. Bis zum Ende dieses Jahres müssen noch einmal 60.000 Euro zusammenkommen.
Die höhere Miete der neuen Räume wird durch die Beteiligung der Stadt Oldenburg und einen Baukostenzuschuss abgefedert, den die EFB in Höhe von 200.000 Euro mitbringt. Für die fehlende Summe hilft die oldenburgische Kirche erst einmal mit einer Bürgschaft.
Der Umzug wird zum 1. Mai stattfinden. Ab Montag, 4. Mai, beginnt der Alltag mit allen Kursen und Beratung an der Georch Fock Straße 5 a. Nach jetziger Planung wird am 3. Juli zu einer offiziellen Einweihung eingeladen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.efb-oldenburg.de
Ein Beitrag von Bärbel Romey.
Source: Kirche-Oldenburg