Bach und Telemann fürs Herz

Fiori Concertati mit vier Sängern in der Christus- und Garnisonkirche

WILHELMSHAVEN/MH – Im Rahmen der EXPO 2000 hatte das Ensemble Fiori Concertati seine Sommerkonzerte in der Christus- und Garnisonkirche begonnen, die seitdem alljährlich „Stürme der Begeisterung“ (so die Wilhelmshavener Zeitung) entfachen. Durch die Verpflichtung namhafter Solisten konnte das ohnehin schon hohe Niveau Jahr für Jahr noch gesteigert werden, und so bildete im September 2014 ein Abend mit Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ den denkwürdigen Höhepunkt nicht nur in der Biographie des Ensembles, sondern auch im damaligen Wilhelmshavener Kultursommer.

Wie kann man das noch überbieten? „Gar nicht“, sagt Matthias Hengelbrock, der Leiter von Fiori Concertati, „man dem nur etwas völlig Andersartiges gegenüberstellen.“ Und so kehrt der gebürtige Wilhelmshavener mit seinen Freunden am 29. August 2015 um 19.00 Uhr zu den Wurzeln des Ensembles zurück, die in der Sakralmusik liegen. Gemeinsam mit Margaret Hunter (Sopran), Julie Comparini (Alt), Henning Kaiser (Tenor) und Markus Flaig (Bass) führen sie Bachs Kantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ und Telemanns gleichnamige Kantate auf; eine Orchestersuite in G-Dur von Bachs Cousin Johann Bernhard und Telemanns Es-Dur-Quartett runden das gut einstündige Programm ab.

„Vielleicht wird das Publikum in erster Linie wegen der Bach-Kantate kommen“, mutmaßt Hengelbrock, „aber es wird bestimmt sehr angetan sein von der außerordentlichen Qualität der anderen Kantate. Wir sind immer wieder erstaunt, wie tief Telemanns Musik das Herz berühren kann, wenn man sie mit dem nötigen Sachverstand aufbereitet. Es wird schon seinen Grund gehabt haben, dass die Leipziger 1722 bei der Wahl des neuen Thomaskantor lieber ihn als Bach haben wollten.“

Die vier Sänger, die sich in diesem Jahr zu Fiori Concertati gesellen, sind renommierte Spitzenkräfte der Alte-Musik-Szene. Dass das traditionelle Sommerkonzert zum Ausklang der Sommerferien trotzdem wieder zu freiem Eintritt angeboten werden kann, liegt einerseits an Hengelbrocks freundschaftlichen Beziehungen zu diesen Solisten, andererseits an der Unterstützung der Bürgerstiftung der Sparkasse Wilhelmshaven, der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg und der Firmengruppe Nietiedt. „Diese Förderer hat unser Konzept unmittelbar überzeugt, und wir sind sehr dankbar, dass wir mit ihrer Hilfe unserem Publikum wieder etwas bieten können, was es woanders in dieser Form nicht zu hören bekommt“. Nach den Erfahrungen der Vorjahre scheint es ratsam, sich am 29. August rechtzeitig einen Platz in der Christus- und Garnisonkirche zu sichern – Einlass ist ab 18.00 Uhr.