Oldenburg (epd). Die Universitätsmedizin Oldenburg hat am Donnerstag ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) würdigte die «European Medical School Oldenburg-Groningen», die in ihrer grenzüberschreitenden Arbeit deutschland- und europaweit einzigartig sei. «Davon profitieren medizinische Nachwuchskräfte und Gesellschaft gleichermaßen, denn in den kommenden Jahren werden wir vor allem auch Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner benötigen, um eine gute Gesundheitsversorgung sicherzustellen», unterstrich Weil.

 

Der Wissenschaftsrat von Bund und Ländern hatte im November 2010 den Weg geebnet für die Gründung eines neuen medizinischen Standorts an der Universität Oldenburg. Im Wintersemester 2012/13 hatten der Universität zufolge die ersten 40 Studierenden ihr Studium in Oldenburg aufgenommen. Derzeit starten jährlich 120 junge Menschen in Oldenburg ihr Medizinstudium. Alleinstellungsmerkmal der Oldenburger Medizinerausbildung ist die Kooperation mit der Rijksuniversiteit Groningen und dem Universitätsklinikum Groningen in den Niederlanden.

 

Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) wies auf den Beitrag der Universitätsmedizin zur Gesundheitsversorgung in Niedersachsen, aber auch bundesweit hin. Es sei gelungen, einen innovativen und starken dritten Ausbildungsstandort im Land zu etablieren.

 

An der Fakultät forschen und lehren laut der Universität derzeit 58 Professorinnen und Professoren, von denen 25 zugleich auch in den Universitätskliniken der Kooperationskrankenhäuser tätig seien. Zahlreiche weitere Dozierende und medizinisches Fachpersonal sowohl in der Universität als auch in den Krankenhäusern und rund 180 Lehrpraxen unterstützten die Ausbildung der angehenden Ärztinnen und Ärzte. Bislang hätten 111 Medizinerinnen und Mediziner erfolgreich ihre Ausbildung in Oldenburg abgeschlossen.

 

Universitätspräsident Ralph Bruder betonte den besonderen Praxisbezug des Modellstudiengangs. Bereits ab dem ersten Semester lernten die Studierenden Untersuchungsmethoden kennen, kämen mit echten Patientinnen und Patienten in Kontakt und hospitierten regelmäßig in Praxen und auf Stationen.

 

Der Dekan der Fakultät Medizin und Gesundheitswissenschaften, Hans Gerd Nothwang, mahnte zeitnah zusätzliche Medizin-Studienplätze in Oldenburg an: «Niedersachsen braucht weitere gut ausgebildete Ärztinnen und Ärzte, sonst droht eine Unterversorgung. Deshalb muss die Zahl der Studienplätze in Oldenburg auf 200 pro Jahr erhöht werden.»

 

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Universitätsmedizin Oldenburg feiert zehnjähriges Bestehen