„Einen frischen Blick auf unseren evangelischen Glauben zu werfen, um zuversichtlich nach vorne und ermutigt zu neuer Beteiligung in unsere Welt zu schauen“, dazu helfe das, „was Martin Luther für die Kirche entdeckt hat“, sagte Bischof Jan Janssen zum Auftakt seiner Gottesdienstreihe „Ein feste Burg – ein frischer Blick“ am Pfingstsonntag, 4. Juni, in der voll besetzten Willehad-Kirche in Wahnbek.

In seiner Predigt legte der Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg seinen Schwerpunkt auf die Gnade Gottes. Sie sei ein „Geschenk, das wie die Taufe über uns kommt“. Martin Luther habe schon in der ersten seiner 95 Thesen daran erinnert, dass das ganze Leben Buße sein solle. Sie sei keine einzelne Maßnahme, keine Guttat und kein Geldbetrag, sondern eine Lebenshaltung der Hinwendung zu Gott. Dem gegenüber bleibe Gott bei seiner Zusage, ganz und gar, macht sie auch nicht kleiner durch irgendwelche Vertröstungen, Versicherungen oder gar Garantiescheine. „Unser Glaube kommt heute getrost ohne Garantieschein aus.“

Martin Luther habe es in seinem Lied „Es wolle Gott uns gnädig sein und seinen Segen geben“ (Evangelisches Gesangbuch Nr. 280) zusammengefasst, dass uns schon einleuchten werde, „was ihm auf Erden lieb“ sei und aus Gottes Wort, das „Hut und Weide“ – also Schutz und Nahrung – sei   auch gute Taten, fruchtbare Beiträge und Besserung erwachse.

Dabei gebe es auf dem Weg des Volkes Gottes genug zu tun, an dem wir uns engagiert beteiligen sollen, betonte Janssen  und dankte den Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern "für das Miteinander in unserer Gesellschaft". „Das wird auch über 2017 hinaus nötig sein und gut tun!“, sagte Janssen. Dazu ermutige „Gottes Verheißung barmherziger Begleitung im voraussehenden Vorangehen“, so dass „ wir in aller Freiheit eines Christenmenschen die Verantwortung im Dienst an der Gemeinschaft fröhlich annehmen“ werden.

Den Gottesdienst in der Willehad-Kirche hatte Bischof Jan Janssen zusammen mit Pfarrer Gundolf Krauel, Lektorin Marianne Brand, dem Flötenduo Kyong-Ae Kolls und Giannina Lehmann sowie Kreiskantor Hartmut Fiedrich gestaltet. Er war der erste von insgesamt  17 Abendgottesdiensten, die der Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, Jan Janssen, zwischen Pfingstsonntag und dem Reformationstag  mit Gemeinden im ganzen Oldenburger Land feiert. Dabei sind 17 Kirchengemeinden ausgewählt worden, die sonst nicht so im Zentrum stehen.

In der Gottesdienstreihe unter dem Motto: „Ein feste Burg – ein frischer Blick“ sollen 17 elementare Glaubensthemen entfaltet und mit 17 Liedern Martin Luthers verbunden werden, hatte Bischof  Janssen im Vorfeld erklärt. Dabei „wollen wir inhaltlich an Martin Luther anknüpfen, ihn aber nicht anhimmeln.“ Es werde jeweils ein Luther-Lied musikalisch durch neue Lieder ergänzt. „Die Luther-Lieder laden uns ein, in der heutigen Zeit neu auf die Bibel zu schauen“, so Janssen.

Der nächste Gottesdienst zum Lied „Des rechten Glaubens Trost“ (Evangelisches Gesangbuch Nr. 518,3) wird am kommenden Sonntag, dem 11. Juni, 18 Uhr, in der Gethsemane-Kirche in Bakum gefeiert. Dort wirken Pfarrer Karsten Hilfen, Lektorin Chistiane Smarsch, der Kirchenchor Bakum sowie der Organist Kai Gröhlich mit.

Weitere Informationen unter: www.oldenburg2017.de/
Source: Kirche-Oldenburg