Hannover (epd). Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund 40.000 Beschäftigten der Diakonie in Niedersachsen sind noch ohne Abschluss geblieben. Unter anderem gibt es bei den Vorstellungen, wie eine Entgeltsteigerung aussehen könnte, noch erhebliche Differenzen, teilte ver.di am Dienstag in Hannover mit. Während die Diakonie eine lineare Entgeltsteigerung erst ab Juli 2024 zahlen wolle, sollte diese aus Sicht der Gewerkschaft viel früher einsetzen.

 

Der Diakonische Dienstgeberverband Niedersachsen (DDN) hat ein Lohnplus von acht Prozent angeboten. Die Erhöhung der Löhne soll demnach in zwei Stufen geschehen. Zum 1. Juli 2024 und zum 1. Juli des darauf folgenden Jahres sollen die Entgelte um jeweils vier Prozent erhöht werden. Für die unteren Entgeltgruppen sind höhere Steigerungen in einer Spanne von 5,4 bis 23,5 Prozent vorgesehen. Zudem signalisieren die Dienstgeber Bereitschaft zur Zahlung eines Inflationsausgleichs von bis zu 2.000 Euro pro Mitarbeitendem.

 

Ver.di fordert dagegen ein Plus von 10,5 Prozent, mindestens allerdings 500 Euro und für Azubis 200 Euro. Das seien Forderungen analog zum öffentlichen Dienst, hieß es. Auch bei der Inflationsausgleichsprämie gibt es aus Sicht der Gewerkschaft noch eine Differenz zum öffentlichen Dienst und weiteren Tarifverträgen in der Branche. Dort seien insgesamt 3.000 Euro gezahlt worden.

 

Annäherungen habe es allerdings es bei anderen Themen gegeben. So seien Forderungen nach Streichung der unteren Entgeltgruppen und deren Überführung in höhere Entgeltgruppen im Arbeitgeberangebot enthalten, sagte ver.di-Verhandlungsführerin Annette Klausing. Dazu kämen weitere positive Signale. «Wir werden alles tun, um die Lage für die Beschäftigen möglichst noch stärker zu verbessern», betonte Klausing. «Da ist noch Luft nach oben.» Der geltende Tarifvertrag läuft noch bis zum 31. August, die nächste Verhandlungsrunde ist für den 21. September angesetzt.

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Ver.di: Noch Differenzen bei Verhandlungen für Diakonie-Beschäftigte