Bremen (epd). Massiv steigende Energie- und Lebensmittelpreise und die damit verbundene Inflation setzen Pflegeeinrichtungen in Bremen dramatisch unter Druck. Darauf haben am Freitag in der Hansestadt die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG) und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) in einer gemeinsamen Erklärung hingewiesen. Die Verbände forderten schnelle Verhandlungen über die Refinanzierung der steigenden Kosten.

 

«Die soziale Infrastruktur muss jetzt schnell, unkompliziert und in angemessener Höhe unterstützt werden», sagte LAG-Geschäftsführerin Iris von Engeln. Nur mit einer auskömmlichen Refinanzierung bei zentralen Sachkosten sei die pflegerische Versorgung in der Hansestadt gesichert. Die Einrichtungen stünden «plötzlich vor zusätzlichen Kosten, die niemand vorhersehen konnte», verdeutlichte der Bremer bpa-Landesvorsitzende Sven Beyer. Die Sachkosten seien in langfristigen Verträgen mit den Kostenträgern vereinbart. «Deshalb muss jetzt nachverhandelt werden.»

 

Es sei gesetzlich geregelt, dass die Refinanzierung der Sachkosten bei wesentlichen Veränderungen neu gestaltet werden müsse, hieß es. Entsprechende Verhandlungen mit den Kostenträgern, also den Kranken- und Pflegekassen sowie dem Sozialhilfeträger, hätten Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen bereits aufgenommen. Dabei gehe es um deutliche Anpassungen. Allein die allgemeine Preissteigerung betrage nach Angaben des Statistischen Bundesamtes derzeit 7,5 Prozent. Zusätzlich hätten sich die Gaspreise im Schnitt verdreifacht und bei einzelnen Versorgern verzehnfacht.

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