Hannover (epd). Der Vorstandsvorsitzende des niedersächsischen Bunds für freie Erwachsenenbildung, Gerhard Wegner, hat klare Perspektiven für die Erwachsenenbildung nach der Corona-Pandemie gefordert. Noch sei völlig unklar, wie lange die derzeitige Ausnahmesituation auch für die Bildungsstätten anhalte, sagte Wegner am Donnerstag im Rahmen eines digitalen Netzwerktreffens der Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen. Aktuell sei zumindest mittelfristig der Fortbestand der Einrichtungen durch entsprechende Finanzhilfen des Landes gesichert.

Spannend sei dennoch schon jetzt das Thema, wie sich die Situation für die Bildungseinrichtungen nach der Pandemie verändern werde. «Wie entwickelt sich beispielsweise die Bildungsnachfrage? Da werden wir sicher Veränderungen erleben.» Vor diesem Hintergrund müssten die Bildungseinrichtungen ihr Angebot anpassen und selbstbewusst in die Zukunft schauen. Dazu gehöre auch, «sich, wenn es losgeht, nicht damit zufrieden zu geben, dass es so weitergeht, wie es bisher war.» So müssten sich die Träger auch gegenüber einer zunehmenden Kommerzialisierung von digitaler Bildung durch große Konzerne behaupten.

Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track ergänzte als Bevollmächtigte für Bildung und Theologie der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, es gelte für die Zukunft der Erwachsenenbildung, eine neue Balance zu finden zwischen digitalen Angeboten und Lehrveranstaltungen vor Ort. Kirchen könnten dabei unter anderem Räume bereitstellen, um beispielsweise in der Fläche mehr Präsenzangebote zu ermöglichen. Auch spezielle Angebote für bildungsarme Menschen seien eine Kernaufgabe für Kirchen.

Kirche-Oldenburg
Wegner: Erwachsenenbildung braucht Perspektiven