Hannover (epd). Mit einem bunten Kulturprogramm ist am Freitagabend in Hannover der 37. Tag der Niedersachsen eröffnet worden. Vielfalt, Offenheit und Zusammenhalt kennzeichneten die Menschen in Niedersachsen, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bei der Eröffnungsfeier auf der NDR-Bühne vor dem Neuen Rathaus: «Es ist toll, wie viele Menschen in Niedersachsen sagen: Ich will nicht alleine für mich glücklich sein, sondern nebenher auch etwas für die Gemeinschaft machen.»

 

Zu dem dreitägigen Landesfest unter dem Motto «Stadt.Land.Fest», das bis zum Sonntag (12. Juni) läuft, werden insgesamt mehr als 400.000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Sie können auf neun Themenmeilen und zwischen sieben Bühnen rund um den Maschpark und am Nordufer des Maschsees auf und ab flanieren. Bei zahlreichen Ständen sind insgesamt 250 Aussteller vertreten.

 

Im Ausland sei das Bild von Niedersachsen durch das Volkswagen-Werk in Wolfsburg und die Industriemesse in Hannover geprägt, sagte Weil. Innerhalb Deutschlands stünden die Niedersachsen in dem Ruf, bodenständig und bescheiden zu sein: «Das niedersächsische Grundgesetz lautet ja: Nicht gemeckert, ist Lob genug», sagte Weil unter dem Applaus der Zuhörenden. «Das unterscheidet uns von allen anderen Regionen in Deutschland.» Ein Poetry-Slam, Kabarett, Akrobatik, viel Musik und ein «Feuerwerk der Turnkunst» rundeten die Eröffnungsfeier ab.

 

Mit dem Landesfest feiert Niedersachsen auch seinen 75. Geburtstag nach. Das Land wurde am 1. November 1946 aus den bis dahin selbstständigen Ländern Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe gegründet. Ein ursprünglich für den vergangenen Herbst in Hannover geplanter «Tag der Niedersachsen» musste damals wegen Corona ausfallen. Er wird nun nachgeholt. Unter den 16 Bundesländern ist Niedersachsen das zweitgrößte Flächenland. Nach der Bevölkerungszahl gemessen belegt es mit acht Millionen Einwohnern den vierten Platz.

 

Zu den herausragenden Ereignissen des Festes gehört ein für Sonntag geplanter Trachten- und Festumzug unter dem Motto «Umzug der Vielfalt» mit 80 Gruppen aus dem ganzen Bundesland. Ebenfalls am Sonntag feiern die Kirchen um 10 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst auf der Bühne am Nordufer des Maschsees mit dem evangelischen Landesbischof Ralf Meister aus Hannover und dem Hildesheimer katholischen Bischof Heiner Wilmer. Zu den Mitwirkenden gehören auch Schülerinnen und Schülern aus China, der Ukraine und Deutschland.

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Weil: Vielfalt, Offenheit und Gemeinsinn prägen Niedersachsen – Ministerpräsident eröffnet 37. «Tag der Niedersachsen» in Hannover