Nach über einem Jahr Pause, gab es am letzten Wochenende ein freudiges Wiedersehen im Ev. Bildungshaus Rastede. Das Integrationsprojekt „Selbstverständliches Zusammenleben“ startete im März 2020, kurz vor dem ersten Lockdown. 
   
Es richtet sich vor allem an Familien, die in den letzten Jahren nach Deutschland geflohen sind. Aber auch Personen, die schon länger hier leben, sind willkommen, denn der kulturelle Austausch ist ein wichtiges Ziel der Veranstalter, so Heike Scharf, von der Bildungseinrichtung in Rastede- Hankhausen. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen konnten die Teilnehmer sich nicht sehen und die Leiter der Maßnahme mussten alternative Möglichkeiten anbieten, um den Kontakt zu den acht Familien und weiteren Einzelpersonen zu halten.  Umso größer die Freude, dass es jetzt weitergehen konnte und Kinder und Erwachsene sich wieder begegnet sind. 
   
Ausgehend von einem Fotoprojekt, dass im Lockdown von den Familien bearbeitet wurde, beschäftigten sich die Teilnehmenden u.a. mit Fragen zum eigenen Familienleben, dass in diesen Zeiten vor besondere Herausforderungen gestellt ist. Homeschooling und Homeoffice seien hier als Stichworte genannt. 
   
Auf kreative Weise gestalteten die Familien kleine Kunstwerke, Bilder und auch Theaterszenen um sich gegenseitig von den schönen und schwierigen Seiten des Zusammenlebens zu erzählen. Für die Kinder im Alter von zwei bis dreizehn Jahren gab es zusätzlich altersgerechte Angebote, wenn die Erwachsenen auch mal eine Zeit unter sich nutzen wollten. In getrennten Männer- und Frauengruppen konnten Fragen nach Rollenverständnis und Familienaufgaben in Ruhe besprochen werden und am Samstagnachmittag stand das Thema Feste und Feiertage in unterschiedlichen Kulturen auf der Agenda. Wie beispielsweise Weihnachten, Ostern, das Opferfest oder das islamische Neujahrsfest gefeiert werden, war nicht allen bekannt. Anknüpfend an diese Gesprächsrunde gestalteten alle Teilnehmer ein gemeinsames Fest, bei dem internationales Essen und Getränke gereicht wurden und musikalische Beiträge, sowie kleine Theateraufführungen zu einem gelungenen Abend beitrugen. Trotz des Abstandhaltens kam, bei bestem Sommerwetter, eine fröhliche Stimmung auf. 
   
In abschließenden Gesprächen wurden weitere Pläne für die Fortsetzung des Projekts geschmiedet und noch einmal betont wie,  schön es war sich endlich wieder gesehen zu haben. 
Uwe Fischer 

Kirche-Oldenburg
Wie ein Fest nach langer Trauer