In seiner Predigt am Ostersonntag, 4. April, in der Oldenburger St.-Lamberti-Kirche hat Bischof Thomas Adomeit die Menschen dazu aufgerufen, das Osterevangelium weiterzuerzählen. „Teilt, wo ihr eure Furcht und euer Zittern überwunden habt! Sprecht über die Hoffnung und den Glauben, der Berge versetzen und Steine wegrollen kann, der Wege zu Menschen gefunden hat. Berichtet, wo eure Auferstehungshoffnung die Karfreitagsgedanken vertrieben hat!“, so der Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Das sei eine wahre Interaktion, „das ist Social Media in echt, denn so wird das Evangelium mit Leben gefüllt – deinem, meinem, unserem.“ So möge es den Menschen gelingen, „dass das Licht der Auferstehung nicht nur in unsere Dunkelheit hineinleuchtet, sondern wir selber leuchten und von der Kraft des Glaubens weitergeben können. Wir haben eine Zukunft, die wir gestalten können, denn wir haben eine Hoffnung, die über uns selbst hinausweist“, sagte der Oldenburger Bischof.
   
„Vielleicht brauchen wir in diesem Jahr aber den Mut der Frauen auf dem ersten Weg zum Grab, um zu begreifen, welche Hoffnung auch in den ausweglosesten Situationen möglich ist“, ermunterte Adomeit. Denn die Osterbotschaft wolle die Menschen existenziell berühren, und sie übersteige zugleich den menschlichen Horizont. 
   
Dabei sei die Ostergeschichte des Markusevangeliums die ursprünglichste und die älteste Fassung im Neuen Testament, erläuterte Bischof Adomeit in seiner Predigt. Ihr Ende wirke allerdings schroff und unfertig. Und mit dem Satz „Denn sie fürchteten sich“ sollte kein Buch enden, ein Evangelium schon gar nicht. Deshalb möge jeder seine eigenen Schlüsse aus der Ostergeschichte ziehen. „Erzählt mit eurem Leben, wie das Evangelium weitergeht.“ Und so könne auch den Herausforderungen begegnet werden. Dazu gehörten die Versäumnisse und das Versagen „während der Corona-Pandemie mit Blick auf die Probleme in der Welt, die nicht kleiner geworden sind, sondern sich nur hinter den Sondersendungen zum Virus versteckt haben“, sowie „im Umgehen mit den Leidtragenden hier bei uns“, mahnte Adomeit. „Unser Glaube mag dabei helfen. Es ist die Hoffnung auf den Neuanfang nach Ostern.“  
   
Glaube, Hoffnung und Liebe seien dabei „die Kurzfassung unserer christlichen Existenz“, betonte Bischof Adomeit. „Wer glaubt, lässt sich von Zuversicht anstecken; wer hofft, überlässt der Sorge nicht das letzte Wort; wer liebt, gibt keinen Menschen auf. Das ist der Geist von Ostern.“ 
   

   
Linktipp:

Den Wortlaut der Predigt finden Sie als pdf-Datei unter: https://www.kirche-oldenburg.de/aktuell/predigten-reden/predigten.

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„Wir haben eine Zukunft, die wir gestalten können“