Oldenburg/Göttingen (epd). Die Oldenburger Pflege- und Rehabilitationswissenschaftlerin Martina Hasseler hat mehr Unterstützung für die Pflegeberufe gefordert. «Sie müssen politisch und im Sozialrecht ganz anders gefördert werden, wenn man sie erhalten will», erklärte Hasseler. Die Professorin und Vorständin des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) im Kreisverband Oldenburg-Delmenhorst wurde am Freitag in die niedersächsische Ethikkommission berufen, die für Pflegeberufe zuständig ist.

 

Mehr Unterstützung sei auch nötig, «wenn man den Menschen in Deutschland die Chancen erhalten möchte, dass sie in Zukunft auch fachpflegerisch versorgt werden», bekräftigte Hasseler. Die Situation in der Pflege werde angesichts explodierender Kosten immer beunruhigender und führe in Grenzbereiche: «Wir dürfen die Menschen in Heimen nicht vergessen, nur weil wir sie nicht im Straßenbild sehen.» Würde müsse in der Pflege selbstverständlich sein.

 

Die Ethikkommission kam am Freitag zu ihrer konstituierenden Sitzung in Göttingen zusammen. «Pflegende sind immer häufiger mit ethischen Fragen konfrontiert», sagte Hasseler. Die Kommission könne sie durch Grenzsituationen navigieren, die ihnen zutiefst humane Entscheidungen abverlangten.

 

Die Ethikkommission hat 17 Mitglieder, die vom Sozialministerium auf Vorschlag von Berufs- und Fachverbänden berufen werden. Vertreten sind den Angaben zufolge Pflegepraxis, Pflegewissenschaft, Philosophie, Theologie, Rechtswissenschaften und Gesundheitsökonomie sowie Menschen mit Pflegebedarf oder Behinderung und deren Angehörige.

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Wissenschaftlerin fordert mehr Unterstützung für Pflegeberufe