Hannover (epd). Unter dem bundesweiten Motto «Knappe Ressourcen – große Verantwortung» laden auch in Niedersachsen zahlreiche islamische Gemeinden zum Tag der offenen Moschee am 3. Oktober Nachbarn und Interessierte ein. Rund 80 bis 90 Prozent der 83 Ditib-Gemeinden in Niedersachsen würden Führungen, Vorträge und Gespräche anbieten, sagte die Geschäftsführerin des Ditib-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, Emine Oguz, am Mittwoch dem epd. Auch die meisten der 92 Gemeinden des Verbandes Schura öffneten ihre Türen, sagte dessen Vorsitzender Recep Bilgen.

 

Wo viele Ehrenamtliche mitarbeiteten, würden parallel Gemeindefeste mit Wohltätigkeitsbasaren veranstaltet, erklärte Oguz. Gerade unter dem Eindruck der derzeitigen Energiekrise wollten die Muslime zeigen, dass sie sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz bewusst seien. Sparsam mit Ressourcen umzugehen, sei schon im Koran eine wichtige Vorgabe.

 

Wegen der bevorstehenden Landtagswahl haben sich der Ditib-Chefin zufolge in einigen Gemeinden auch Politiker und Politikerinnen angesagt. Traditionell statteten ihnen auch Angehörige von Vereinen, Kirchen oder Behörden einen Besuch ab. Die Resonanz insgesamt sei seit mehreren Jahren relativ stabil. Gerade vor dem Hintergrund einer immer wieder auftauchenden Muslimfeindlichkeit in Teilen der Gesellschaft werde der Tag der offenen Moschee auch weiterhin wichtig bleiben, betonte Oguz. Bilgen betonte, die Bürger sollten sich an der Quelle über den Islam informieren, um rechtsextremen Tendenzen entgegentreten zu können.

 

Zum «Tag der offenen Moschee» wird seit 1997 jährlich am «Tag der Deutschen Einheit» eingeladen. Seit 2007 wird er von den Islamischen Religionsgemeinschaften organisiert, die sich im Koordinationsrat der Muslime (KRM) zusammengeschlossen haben. Zum Koordinationsrat gehören der Zentralrat der Muslime, die Türkisch-Islamische Union (Ditib), der Islamrat und der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) sowie die Union der Islamisch-Albanischen Zentren in Deutschland (UIAZD) und der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland (ZRMD). Bundesweit gibt es in diesem Jahr an 740 Standorten offene Türen.

Kirche-Oldenburg
Zahlreiche Moscheen in Niedersachsen öffnen ihre Türen