Der Weltgebetstag (WGT) ist weltweit die größte ökumenische Basisbewegung von Frauen. In der Bewegung des Weltgebetstags engagieren sich Menschen rund um den Erdball solidarisch und auf Augenhöhe miteinander. Zahlreiche Gemeinden im Oldenburger Land beteiligten sich mit ökumenischen Gottesdiensten am vergangenen Freitag, 3. März, an dieser Aktion.
   
Auf den Weltgebetstag hatten sich wochenlang viele Christinnen verschiedener Konfessionen vorbereitet. Sie bearbeiteten in Vorbereitungstreffen das diesjährige Thema „Zukunftsplan: Hoffnung“. Die intensive Planung und Gestaltung gipfelte an diesem bedeutenden Frauentag in dem Höhepunkt eines Gottesdienstes, zu dem traditionell Frauen und Männer sowie Kinder der Gemeinden eingeladen waren.
   
Das gelungene Miteinander der Frauen zeichnet die ökumenische Zusammenarbeit der Weltgebetstagsarbeit aus. Viele Frauen engagieren sich seit Jahren in dieser Bewegung, sie sind von der Idee der weltweiten Verbundenheit und Solidarität begeistert. Die lebendige Vielfalt der WGT-Gottesdienste ist ein fester Bestandteil und aus den Kirchengemeinden nicht mehr wegzudenken.
   
Die Liturgie des Weltgebetstags 2023 hatten Frauen aus Taiwan erstellt. Das Motto „Zukunftsplan Hoffnung?“ diente weltweit als Grundlage für den diesjährigen ökumenischen Gottesdienst. 
Ausführlich hatten sich die ökumenischen Teams über die aktuelle soziale, wirtschaftliche und politische Situation des Landes informiert, um diese Informationen an die Besuchenden weiter zu geben. 
   
Kollekte für die Unterstützung von Frauenprojekten in aller Welt
Die Kollekte ist seit jeher ein wichtiger Bestandteil aller Gottesdienstfeiern zum Weltgebetstag. Sie ist ein sichtbares Zeichen weltweiter Verbundenheit und Solidarität. Über die Verwendung der Kollekten entscheidet jedes nationale Weltgebetstagskomitee eigenständig.
   
Dem Deutschen WGT-Komitee gehören zwölf verschiedene Frauenorganisationen und -verbände an, (z. B. die Ev. Frauenarbeit, Bund Ev.-freik. Gemeinden, Frauenwerk der Ev.-methodistischen Kirche, Frauenarbeit mennonitischer Gemeinden, Die Heilsarmee, Kath. Frauengemeinschaft Deutschland u.a.), die insgesamt neun unterschiedliche Konfessionen vertreten.
   
Der Großteil der Kollekten der Weltgebetstagsgottesdienste in Deutschland kommt Frauen- und Mädchenprojekten auf der ganzen Welt zugute. Seit 1975 konnten so über 6.000 Projekte in rund 150 Ländern weltweit mit ca. 67 Mio. Euro unterstützt werden. Näheres über Projekte und Zahlen kann im Internet nachgelesen werden: https://weltgebetstag.de/kollekte-und-transparenz 
   
Weltgebetstags-Gottesdienste wurden in über 60 Kirchengemeinden im Oldenburger Land von Frauen unterschiedlicher Konfessionen individuell vorbereitet und in den Kirchen und Gemeindehäusern gefeiert, im Anschluss wurde zum gemeinsamen Beisammensein eingeladen. Es gab Bilder und Informationen über Taiwan sowie landestypische Speisen.   
   
Einige Beispiele der gefeierten WGT-Gottesdienste
   
Gemeinde Hude  
Die katholische Kirche St. Marien war gut besucht. Seit vielen Jahren feiert das ökumenische Team der evangelischen und der katholischen Kirche den Weltgebetstag am Nachmittag gemeinsam. Die kleine grüne Broschüre mit Gebeten und Liedern führte das ökumenische Team und die Besuchenden durch den Gottesdienst. Die Gebete beschrieben das Leben und das Land Taiwan, gesungen wurden schöne Lieder, die durch die Organistin Karin Hirsch und fünf Sängerinnen des Huder Gospelchors begleitet wurden.  
Zehn Frauen führten durch den Gottesdienst. Seit Januar d.J. traf sich das ökumenische Team zur Vorbereitung und Verteilung der Aufgaben. Die Ideen und Materialien des Landes wurden aufgegriffen. Für das gemeinsame Treffen danach bereiteten Frauen landestypische Kuchen vor: zum Beispiel Kuchen mit Ananas und Zitrone. Bunte Laternen und Orchideen schmückten die gedeckten Tische im Gemeindehaus. Denn nach dem Gottesdienst folgte dort ein Beisammensein mit Kaffee und Kuchen. Auf einer Leinwand wurden viele Informationen über Taiwan gezeigt.  
   
Die Zeit der Vorbereitung bis hin zur Durchführung finden die Frauen immer sehr intensiv und schön. „Wir freuen uns über interessierte Frauen, die mitmachen möchten, egal welches Alters“, warben die Frauen. Dabei sei das Team in der Zeitabsprache flexibel, falls sich Berufstätige interessieren.   
   
Gemeinden aus dem nördlichen Oldenburg
Die Kirchengemeinden Martin-Luther, Ofenerdiek und Christopherus feierten gemeinsam den Gottesdienst in der Neuapostolischen Kirche an der Alexanderstraße. Zwölf Frauen gehören hier der Ökumene an. Der Schwerpunkt des Kreises sei der jährliche WGT-Gottesdienst, sagte Uwe Landsdorfer, Beauftragter für Ökumene und Delegierter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK).  Mit viel Engagement und Begeisterung würden die Frauen sich treffen und zu diesem besonderen Gottesdienst Frauen, Männer und Kinder einladen. „Es ist wichtig für uns, dass wir als Christen zusammen wachsen, bei allen Unterschieden, die es gibt“, betonte Landsdorfer. „Gemeinsamkeiten und Austausch stehen im Vordergrund, daraus folgt Verständnis  füreinander.“ Die herzliche Partnerschaft unter den Frauen zeige, dass auf Vertrauensebene zusammen gearbeitet werde. 
   
Gut besucht war der große Kirchenraum. Frauen. Das ökumenische Team bezog die Gemeinde sehr gut mit ein. Mit dem Taiwanischen Friedensgruß „Ping an“ wünschten sich alle gegenseitig Frieden. Ein sehr schönes Bild war auch der gemeinsame Gang zum Altar, als sich alle Besuchenden einreihten, um ihre Spende in einen Korb zu geben.   
   
Die Lieder begleiteten Gerold Bartels, Matthias Kroppach, Judith Vos und Ann-Kathrin Wolf. Nach dem Gottesdienst wurde zum Treffen mit landestypischen Speisen eingeladen, hier wurden Fotos und Informationen angeboten. 
   
Kirchengemeinden Eversten 
Sieben Kirchengemeinden luden zum Gottesdienst in die Bloherfelder Kirche ein. Den Gottesdienst zum Weltgebetstag hatte das ökumenische Team der Kirchen Bloherfelde, St. Ansgar, Nikolai, St. Stephanus, Kreuzkirche, Freie Evangelische Gemeinde und Petersfehn vorbereitet. 
   
Viele der Frauen seien seit Jahren dabei, andere Interessierte neu hinzugekommen, sagte Pastorin Karin Kaschlun. „Die Vorbereitungstreffen waren sehr schön.“ Es sei spannend, sich in jedem Jahr mit einem neuen Land zu beschäftigen. Die unterschiedlichen Themen des Landes, sich über ein Land zu informieren und sich mit den Konflikten und deren Problemen auseinander zu setzten. Betroffen seien die Frauen von der politischen Situation und den Ängsten dort. „Ältere kennen Taiwan noch unter dem Namen Famosa, darüber haben wir uns intensiv ausgetauscht, das hat uns ziemlich mitgenommen. Taiwan ist ein schönes Land mit großer Vielfalt.“
   
Dass sich an einem Tag Frauen weltweit mit einem Land beschäftigen, diese schöne Idee wollen die Frauen  wachhalten und im Gottesdienst vermitteln. Die Lieder begleitete Johannes Ader am Klavier. Zum Austausch und den Genuss von landytypische Speisen wurde nach dem Gottesdienst eingeladen. 

Der Weltgebetstag im kommenden Jahr 
Bereits1994 kam der Weltgebetstag aus Palästina. 30 Jahre später, 2024, wird der Weltgebetstag wieder von Frauen aus Palästina vorbereitet und in der ganzen Welt gefeiert.
   
Weitere Informationen und Ideen sind im Internet unter https://weltgebetstag.de/ zu finden. 
Ein Beitrag von Bärbel Romey
 

Kirche-Oldenburg
„Zukunftsplan: Hoffnung“