Hamburg/Cuxhaven (epd). Vor 50 Jahren wurde das internationale Abkommen zur Bekämpfung von Öl-Verschmutzungen in der Nordsee beschlossen. Das «Bonn Agreement» regelt die Zusammenarbeit der Anrainerstaaten und der EU bei der Überwachung und Bekämpfung von Öl-Verunreinigungen. Neben den Einleitungen durch Schiffe geht es auch um Emissionen der Öl- und Gas-Plattformen. Durch die enge Zusammenarbeit sei die Verschmutzung der Nordsee erheblich reduziert worden, sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Karin Kammann-Klippstein, am Freitag in Hamburg.
Allerdings müsse der Fokus nun auf andere Belastungen gerichtet werden, forderte Kammann-Klippstein. So befinde sich zum Beispiel zunehmend Paraffinwachs in der Nordsee und werde an die Strände gespült. Die zur Untersuchung der Wasserqualität eingesetzten Planktonnetze des BSH in Nord- und Ostsee enthielten als Beifang ebenfalls steigende Anteile von Paraffin. Zwar würde die Internationale Seeschifffahrts-Organisation IMO verschärfte Einleitvorschriften vorbereiten. Der Herkunftsnachweis von Paraffin, wie er bei Ölverschmutzungen möglich ist, stehe allerdings noch am Anfang.
Eine weitere Verbesserung zum Schutz der Nordsee sei der Beschluss, das «Bonn Agreement» auch auf Schiffsabgase anzuwenden, so die BSH-Präsidentin. Außerdem hätten die Mitgliedstaaten beschlossen, Spanien aufzunehmen. Damit werde der wichtigste Schifffahrtsweg zwischen Nordsee und Mittelmeer durch den Golf von Biskaya künftig durch ein länderübergreifendes System zur Überwachung und Schadensbekämpfung geschützt.
Source: Kirche-Oldenburg