Oldenburg (epd). Ein Buch zur Geschichte der «Juden in Oldenburg 1930 – 1938» ist nach 25 Jahren in der dritten Auflage erschienen. «Es war uns und den anderen Förderern ein wichtiges Anliegen, dass dieses Standardwerk, Dokumentation und Warnung in einem, wieder erhältlich ist», sagte der Präsident der Oldenburgischen Landschaft, Uwe Meiners, am Dienstag in Oldenburg. Das Buch von Dieter Goertz sei zwischenzeitlich nicht mehr erhältlich gewesen. Erstmals erschien es 1988.
Das Werk beschreibe die gesellschaftliche Situation der Oldenburger Juden seit der Zeit der Weimarer Republik, hieß es. Ergänzt werde die Darstellung durch zahlreiche Fotos von Dokumenten und Menschen.
Die Juden seien zu jener Zeit in Oldenburg gut integriert gewesen, auch wenn es schon vor Beginn der NS-Zeit antisemitische Umtriebe und Vorfälle gegeben habe. Nach der NS-Machtübernahme hätten Ausgrenzung, Entrechtung und Verfolgung kontinuierlich zugenommen bis hin zum Novemberpogrom 1938 mit der Zerstörung der Synagoge und der jüdischen Schule. Alle jüdischen Männer seien dabei verhaftet und ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert worden. 1940 sei das jüdische Leben in Oldenburg erloschen gewesen.
Dieter Goertz zeichne die Ereignisse nach und bette sie in den historischen Rahmen ein, hieß es. «Von den rund 350 Juden aus der Stadt Oldenburg wanderten etwa 200 Personen aus, 15 überlebten im KZ oder in privilegierter Ehe und 130 bis 140 wurden Opfer der nationalsozialistischen Terrorpolitik», laute sein Fazit.
Source: Kirche-Oldenburg