Hannover (epd). Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) will unter dem Eindruck des neuen Weltklimarat-Berichtes die eigene Klimaschutzpolitik weiterentwickeln. Es werde nicht ausreichen, wie in der Landesverfassung dokumentiert bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden, sagte Lies am Montag in Hannover: «Da müssen wir jetzt nochmal nachlegen.» Wenn der Bund 2045 klimaneutral sein wolle, «dann können und wollen wir unseren Beitrag leisten.»

Auch in Niedersachsen zeige sich der Klimawandel immer deutlicher: Seit 1881 bis heute habe die Temperatur um etwa 1,7 Grad Celsius im Jahresdurchschnitt zugenommen. Die Jahresniederschlagssummen seien im gleichen Zeitraum um gut 80 Millimeter gestiegen. «Das erleben wir besonders im Herbst und Winter, gleichzeitig sind trockenere Frühjahre und Sommer mit zum Teil heftigen Starkregenereignissen immer öfter zu sehen», erläuterte Lies.

Laut dem am Montag veröffentlichten Bericht des Weltklimarates hat sich die Erde im Vergleich zu dem Zeitraum zwischen 1850 und 1900 bereits um rund 1,1 Grad Celsius erwärmt. Ohne deutliche Gegenmaßnahmen werden die 2015 im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Obergrenzen von 1,5 Grad Celsius bis zu 2 Grad Celsius in diesem Jahrhundert überschritten. Der Anstieg der Meeresspiegel sei bereits jetzt unumkehrbar und werde noch hunderte Jahre andauern.

Lies betonte, der Bericht habe bestätigt, dass Niedersachsen sich bereits auf dem richtigen Weg befinde: «Wir gehen unseren niedersächsischen Klima-Weg konsequent weiter, wir wollen Klimaschutzland Nr. 1 sein», betonte der Minister. Zugleich werde die Landesregierung sich den Herausforderungen der notwendigen Klimaanpassung stellen und die Maßnahmen und Ziele weiterentwickeln.

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Klimabericht: Minister Lies will eigene Klimapolitik weiterentwickeln