Oldenburg/Wolfsburg (epd). Mit mehreren kreativen Projekten beteiligen sich Initiativen aus Niedersachsen an der bundesweiten Aktionswoche «Deutschland rettet Lebensmittel!» Unter anderem können Verbraucherinnen und Verbraucher im Raum Wolfsburg selbst Kartoffeln ernten und bekommen Infos rund um die Lagerung und Haltbarkeit der Knollen, wie das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (Zehn) in Oldenburg mitteilte. In Osnabrück hat das Projekt «Lebensmittelwertschätzer» gemeinsam mit der örtlichen Tafel ein Spiel entwickelt, bei dem auch Kinder erfahren, wie wertvoll Obst und Gemüse ist, das schon etwas länger lagert.
Jeder Verbraucher werfe jedes Jahr im Durchschnitt zwei volle Einkaufswagen mit Lebensmitteln weg, erläuterte das Zentrum. Das seien etwa 85 Kilogramm im Wert von 230 Euro. Um dem entgegenzuwirken, machen bis zum 6. Oktober landesweit zwölf Projekte bei der Aktionswoche mit.
So zeigt die Kantine des Agrarministeriums in Hannover, wie sich aus Fleischresten und Gemüseschalen eine leckere Brühe zaubern lässt. Eine Bäckerei aus Buxtehude macht übriggebliebenes Brot zu Brotbrand, mit dem sich Gebäck aromatisieren lässt. Frauen aus Bersenbrück bei Osnabrück zeigen, wie Äpfel und Birnen aus dem Garten oder vom Wegesrand zu Saft vermostet werden können. In Seelze bei Hannover werden außergewöhnliche Brotaufstriche vorgestellt.
An allen Stationen der Wertschöpfungskette gingen Lebensmittel verloren, erläuterte das Zentrum weiter: von der krummen Gurke, die den Handelsnormen nicht entspreche, bis zum Gericht vom Vortag, das niemand mehr essen wolle. Die Hälfte der entsorgten Lebensmittel lasse sich auf private Haushalte zurückführen. Zwölf Prozent der Abfälle entstünden in der Primärproduktion, 18 Prozent bei der Verarbeitung, 14 Prozent in der Außer-Haus-Verpflegung und vier Prozent im Groß- und Einzelhandel. «Daher ist es besonders wichtig, dass alle Sektoren Hand in Hand arbeiten, wenn es um Lebensmittelrettung geht», sagte Fachreferentin Charlotte Schneider.
Alle Bundesländer unterstützen bei der Aktionswoche in diesem Jahr das Projekt «Gelbes Band». Wenn ein solches Band an Obstbäume gebunden wird, bedeutet dies, das hier jeder ohne Rücksprache mit dem Eigentümer Früchte für den eigenen Bedarf ernten darf.
Kirche-Oldenburg
Projekte aus Niedersachsen wollen Lebensmittel retten