Oldenburg (epd). Vor dem Hintergrund steigender Heimkosten fordert der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen eine Erhöhung der Pflegeversicherungsleistungen. Sie müssten sich an Inflation und Pflegelohnentwicklung orientieren, erklärte am Donnerstag der VdK-Landesvorsitzende Friedrich Stubbe in Oldenburg.

 

«Der Sozialverband VdK kritisiert schon seit geraumer Zeit, dass die berechtigten Lohnerhöhungen für das Pflegepersonal sowie andere Preissteigerungen einfach an die Pflegebedürftigen durchgereicht werden», sagte Stubbe und ergänzte: «Es darf nicht sein, dass Pflege die Menschen arm macht.»

 

Zwar zahle die Pflegeversicherung seit 2022 Zuschüsse an die Heimbewohner für die Pflege- und Betreuungskosten, hieß es. Allerdings federten diese Zuschüsse die starken Kostensteigerungen in den meisten Fällen nicht ab. Neben höheren Lohnkosten sei für den Anstieg der Eigenbeteiligung auch die hohe Inflation verantwortlich. Stubbe: «Die Politik hat es versäumt, die tarifliche Bezahlung von Pflegekräften – die wir natürlich begrüßen – vernünftig gegenzufinanzieren. Eine zeitgemäße Finanzierungsreform ist unerlässlich.»

 

Laut aktuellen Daten des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) muss eine pflegebedürftige Person in den ersten zwölf Monaten ihres Heimaufenthaltes in Niedersachsen als Eigenanteil durchschnittlich 2.306 Euro zahlen – 431 Euro und somit knapp 23 Prozent mehr als im Vorjahr (Stand: Juli 2023). Im Land Bremen sind es durchschnittlich 2.504 Euro, 326 Euro mehr als ein Jahr zuvor (plus 15 Prozent).

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Sozialverband fordert höhere Leistungen der Pflegeversicherung