Osnabrück (epd). Kurz vor der entscheidenden Abstimmung über eine Neuregelung von Organspenden am kommenden Donnerstag zeichnet sich im Bundestag einem Bericht der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Sonnabend) zufolge ein knappes Rennen zwischen den beiden konkurrierenden fraktionsübergreifenden Gesetzentwürfen ab. Das ergebe sich aus einer Auswertung der Unterstützerlisten für die Anträge sowie einer Umfrage der Zeitung unter all denjenigen Bundestagsabgeordneten, die keinen der Anträge mit eingebracht haben.
Demnach seien von den insgesamt 709 Parlamentariern bisher 252 entschlossen, für die sogenannte «Widerspruchslösung» von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dessen SPD-Mitstreiter Karl Lauterbach zu stimmen, hieß es. Die sieht im Kern vor, dass jeder, der nicht zu Lebzeiten widerspricht, nach seinem Tod als Organspender gilt. So soll die niedrige Zahl der Organspenden in Deutschland von zuletzt 955 im Jahr erhöht werden
Dagegen befürworten der Zeitung zufolge 221 Abgeordnete den Entwurf von Grünen-Chefin Annalena Baerbock und Linken-Chefin Katja Kipping zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft. Sie wollen es dabei belassen, dass nur eine aktive Entscheidung zu einer Organspende führen kann.
Außerdem kündigten laut der Umfrage der «Neuen Osnabrücker Zeitung» 38 AfD-Abgeordnete an, einen gesonderten Antrag ihrer Fraktion zu unterstützen, der zwar kein Gesetzentwurf ist, aber Spahns Pläne klar ablehnt. 194 Parlamentarier hätten sich noch nicht entschieden oder in der Umfrage keine Angaben gemacht. Vier weitere Abgeordnete hätten erklärten, dass sie an der Abstimmung im Bundestag am Donnerstag nicht teilnehmen können.
Source: Kirche-Oldenburg