Am Sonntag, 12. Juli, fand auf dem Gelände der Christuskirche Brake-Nord das Gemeindefest der Kirchengemeinde Brake an der Weser statt. Es stand ganz im Zeichen des 50-jährigen Bestehens des nachkriegsmodernen Kirchengebäudes, in dem Elemente von Schafstall, Wüstenzelt und Marineschiff architektonisch miteinander verbunden sind.

Unter dem Motto „Alle unter einem Dach“ beteiligten sich am Festgottesdienst auch die Kleinsten in der Gemeinde, die Kinder aus der benachbarten Evangelischen Kindertagesstätte „Arche Noah“. Sie sangen zwei Lieder, eines davon mit der ganzen zahlreich versammelten Gottesdienstgemeinde.

In seiner Begrüßung hob Ortspfarrer Christian Egts die Freude und den Dank für diese Kirche hervor. In seiner Predigt betonte Bischof Jan Janssen die Bedeutung der Himmelsrichtungen für die vielperspektivische bauliche Gestaltung des Gotteshauses. Sowohl im Westen wie im Osten werde der massive Beton durch „Bullaugen“ und farbige Fenster durchbrochen, während von Norden und Süden her gesehen die Fenstertüren Geborgenheit verheißen. Der Glaube lebe durch Transparenz und Werke der Barmherzigkeit, so Bischof Janssen.

In seiner Predigt ging Bischof Jan Janssen von der alttestamentlichen Lesung Jesaja 43,1-7 aus und schlug den Bogen zum Predigtlied „In Christus gilt nicht Ost noch West, in ihm nicht Süd und Nord“ (EG 573).

In den anschließenden Grußworten des stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt Brake (Unterweser), Dragos Pancescu, sowie des Kreispfarrers Jens Möllmann wurde der Zeltcharakter des Hauses betont: Als Schutz für die Heimatlosen gestern und heute sowie als Zeichen der Menschwerdung Gottes gemäß der wortwörtlichen Übersetzung von Luthers „wohnte unter uns“ in Johannes 1,14: Das Gotteswort „schlug sein Zelt unter uns auf.“

Die Fürbitten oblagen den übrigen Braker Pfarrern Dirk Jährig, Hans-Martin Röker und Rüdiger Gryczan. Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Chor „New Voices“ unter der Leitung des Organisten Christoph Hartz gestaltet.

Nach dem Gottesdienst öffneten Stände rund um die Kirche: Diakonische Einrichtungen stellten sich mit Aktionen vor. Unter anderem waren die Seniorenheime Christophorushaus und „Haus Teichblick“ vertreten, das Diakonische Werk, die Seemannsmission, der Eine-Welt-Laden und die Bücherei des Paul-Gerhardt-Hauses.

Der Kindergarten blieb mit eigenen Aktionen den ganzen Tag über beteiligt. Besonders engagiert waren, an diesem Tag wie auch bereits im Vorfeld, der Bürgerverein und die Grundschule Boitwarden. In der Mittagszeit spielte das Bundesbahnsozialwerk-Orchester unter der Leitung von Thomas Schröder. Für die Kinder gab es ein Karussell, Kasperl-Vorstellungen und Darbietungen des Bürgervereins. Als eine besondere Attraktion erwies sich das begehbare Holzmodell der Christuskirche, das im Pfarrgarten aufgestellt worden war. Zuletzt war es vor zehn Jahren zu bestaunen gewesen.

Mit Gemüsesuppe, Grillspezialitäten und Salat sowie Kaltgetränken konnte man sich stärken, ebenso bei Kaffee und Kuchen. Hier wirkten viele ehrenamtliche Mitarbeiter mit, allen voran die Kirchenältesten. Viele Kontakte wurden geknüpft, alte Weggefährten sahen sich wieder, viele Menschen nutzten das Fest zu Begegnung und Gespräch.

Zu den Gästen zählten auch die vormaligen Pfarrer an der Christuskirche Holger Rauer (jetzt Osternburg) und Thomas Meyer (jetzt Delmenhorst). Auch Lisa Meyer, die Witwe des ersten Pfarrers in Brake-Nord, war mit ihren Töchtern den ganzen Tag dabei. In ökumenischem Geist besuchte der katholische Pfarrer Karl-Heinz Vorwerk in den Mittagsstunden das Fest.

Der Tag klang aus mit einer musikalischen Andacht, in der Pfarrer Egts eine kurze Ansprache hielt und Kreiskantor Gebhard von Hirschhausen samt Braker Kantorei mitwirkte. Aus den Pfarrbezirken Golzwarden, Stadtkirche und Hammelwarden wurde den Ortsältesten des Pfarrbezirks Brake-Nord eine „50“ aus Brot überreicht sowie ein Transparent mit Abbildungen aller vier Kirchengebäude der seit 2009 fusionierten Kirchengemeinde.

Gesungen wurde unter anderem eine Motette auf die Worte „Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses“. So wurden Dank und Freude noch einmal dort musikalisch aufgenommen, wo alle unter einem Dach einen erfreulich erfüllten Tag erleben durften.

Ein Beitrag von Pfarrer Christian Egts.

Source: Kirche-Oldenburg