Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach ist studierter Theologe. Doch er arbeitet nicht bei der Kirche, sondern ist Managing Director Germany einer weltweit tätigen Kommunikationsfirma (www.cohnwolfe.com/de/about-us/germany-leaders). Sein Credo: „Aus unserer Sicht soll Kommunikation vor allem Menschen begeistern. Sei es für ein Produkt, Unternehmen oder eine Organisation. Das Resultat: Bindungen, die so stark sind, dass Marken zu neuen Höhen getragen werden.“

Seit einem guten Jahrzehnt sind die Menschen online. Unbegrenztes Wissen steht jeder und jedem zur Verfügung, Nachrichten verbreiten sich in Sekundenschnelle um den Globus. Sind wir Menschen wirklich in der Lage, mit dieser rasanten Veränderung umzugehen?

„Diagnose: Digitaler Burnout“ titelte das Magazin Focus in der letzten Woche. „Jeden Tag greift der durchschnittliche Deutsche 63-mal zum Handy – das sind täglich 2 Stunden und 57 Minuten Lebenszeit als Untertan der Technik.“ steht in dem Focus-Artikel.

„Sauberes Internet – Putztruppe im Namen des Herrn“ heißt ein Bericht des Deutschlandfunks, ebenfalls von letzter Woche. Facebook, Instagram und Co. lassen ihre Internetseiten von fundamentalistischen und fanatischen katholischen Christen von den Philippinen auf nackte Haut hin überprüfen und entsprechende Einträge löschen. Zensur im Namen des Herrn?

Recep Tayyip Erdoğan zeigt den Satiriker und Fernsehmoderator Jan Böhmermann wegen einer Sendung im ZDF an. Guckt der türkische Staatspräsident tatsächlich abends deutsche Satire-Sendungen im ZDF?

Solch problematische Entwicklungen sind die eine Seite der Medaille. Die andere: Menschen können augenblicksaktuell über Kontinente hinweg kommunizieren, Naturkatastrophen werden live übertragen und Hilfe kann unmittelbar in Gang gesetzt werden, kriegerische und gewaltsame Auseinandersetzungen rufen weltweite Anteilnahme und im Idealfall schnelle Krisendiplomatie hervor.

Ahnen wir, was diese beiden Seiten der Medaille für uns bedeuten? Sind diese Entwicklungen Fluch oder Segen? Lassen sich so tatsächlich schneller Antworten auf globale Fragen finden? Beherrschen die Informationsflut uns oder beherrschen wir sie? Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach wird den Bogen spannen vom Wunsch zur Wirklichkeit, von der Machbarkeit zur Vision.

Die vom Ev.-Luth. Kirchenkreis, Evangelischen Bildungswerk Ammerland in Kooperation mit der Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg getragenen Veranstaltung findet im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Rastede, Denkmalsplatz 2, statt. Beginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Alles online? – Vernetztheit in einer globalen Welt; Vortrag von Wolfgang Lünenbürger-Reidenbacham Mittwoch, 11. Mai, um 19 Uhr, im Gemeindehaus, Denkmalsplatz 2, Rastede
Source: Kirche-Oldenburg