“Gleiche Rechte für Ungleiche?” So lautete vergangenes Wochenende das Motto eines großen Straßenfestes in der Hauptstadt: Das Motzstraßenfest. Offizieller Titel: Lesbisch-schwules Stadtfest Berlin.mMit über 350.000 Besuchern aus der ganzen Welt ist es unangefochten das größte Event seiner Art. Ein ganzer Kiez feiert Vielfalt, bunt und ausgelassen.
Der Ursprung des Festes vor 25 Jahren ist ernst: Gewalttätige Übergriffe in den Straßen auf homosexuelle Frauen und Männer.Die Anwohner wollten das nicht mehr hinnehmen und luden ein: Information gegen Unwissenheit, Feiern gegen Gewalt, Tanzen gegen Hass. Eine ungewöhnliche Reaktion, doch Fröhlichkeit, Wissen und Gemeinschaft machen stark gegen Ausgrenzung.
Die Kirche feiert mit: Das ökumenische Rogate-Kloster richtet seit bald zehn Jahren den Eröffnungsgottesdienst aus. Wie vergangenen Freitag: Eine volle Kirche, Pastorin und Priester, Ordensfrauen und Bischof, Lektoren und ein Kiezorchester gestalteten einen Festgottesdienst. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sprach ein Grußwort und sagte von der Kanzel: „Erst, wenn wir alle die gleichen Rechte haben, sind wir alle frei.“
Mich erinnert es an folgende Liedverse (“Wenn das Rote Meer grüne Wellen hat”): “Wenn unsre Tränen rückwärts fließen, dann bleiben wir hier, dann bleiben wir hier, weil sich das Land gewandelt hat.
Wenn es dreizehn schlägt und die Zeit zerbricht, dann bleiben wir hier…”
Miguel-Pascal Schaar, Projekt Flüchtlingsarbeit – Koordination und Begleitung der Gemeinden im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven
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