Braunschweig (epd). Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat sich für einen deutlich höheren Mindestlohn ausgesprochen. «Zwölf Euro sind ein realistischer Wert. Das ist eine vernünftige Lohnuntergrenze», sagte Heil den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Aktuell beträgt die gesetzliche Lohnuntergrenze 8,84 Euro pro Stunde. Sie steigt bis zum Jahr 2020 in zwei Schritten bis auf 9,35 Euro.
Der SPD-Politiker kündigte an, das Verfahren überprüfen zu wollen, mit dem der Mindestlohn erhöht wird. «Ich teile auch das Ziel, schneller zu einem höheren Mindestlohn zu kommen», erklärte er. Diese Überprüfung sei ein gesetzlicher Auftrag für das Jahr 2020. Derzeit verhandeln Arbeitgeber und Gewerkschaften in einer politisch unabhängigen Kommission über die Höhe der Lohnuntergrenze. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte sich bereits für zwölf Euro Mindestlohn ausgesprochen.
Heil verlangte auch eine verstärkte Kontrolle des Mindestlohns.Die meisten Unternehmen würden sich an die Regeln halten. «Es gibt aber welche, die unterlaufen den Mindestlohn», sagte er. Um wirklich mehr Arbeitnehmer aus dem Niedriglohn herauszuholen, müssten mehr Unternehmen Tariflöhne zahlen. Dann seien die Stundenlöhne höher, betonte der Minister.
Source: Kirche-Oldenburg