Am Mittwoch, 8. November, ist die Synode des Ev.-luth. Kirchenkreises Wesermarsch im Paul-Gerhard Haus in Brake zu ihrer Herbsttagung zusammengekommen. Die Andacht zum Auftakt hielt Pastor Philipp Nicolaus aus Elsfleth. Eine Neuerung erwartete die Gemeinde schon beim Betreten der Kirche: Aufgrund der unbefriedigenden Akustik im Kirchraum wurden Kopfhörer ausgeteilt, über die die Synodalgemeinde den Worten des Pastors gut folgen konnten.
   
Der thematische Schwerpunkt des Treffens lag in einem Bericht des Klimarates. Dieser war im Frühjahr 2022 eingesetzt worden, um die Kirchengemeinden auf dem Weg hin zur Klimaneutralität zu beraten. Der Vorsitzende der Kreissynode, Rechtsanwalt Jost Richter, stellte zunächst die bisherigen Ergebnisse des Klimarates dar. Anschließend beschrieb Felix Rodenjohann, Geschäftsführer des Unternehmens ansvar 2030 und ehrenamtliches Mitglied des Klimarates, einen Weg, den der Klimarat mit seiner Expertise erarbeitet hat. Der sieht die Gründung einer Energiegenossenschaft vor. Mit deren Hilfe sollen Investitionen möglich werden, durch die kostengünstige erneuerbare Energie für die Kirchengemeinden zur Verfügung gestellt werden kann.
   
Kreispfarrerin Christiane Geerken-Thomas unterstützte den Antrag und stellte ihn in Verbindung mit dem Klimaschutzgesetz der Gesamtkirche. Dieses soll in zwei Wochen verabschiedet werden und die Gemeinden entsprechend der Vorlage dazu verpflichten, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Die Synodale Annegret Conrady merkte an, dass in der nördlichen Wesermarsch schon jetzt keine Flächen mehr vorhanden seien, die für die Erzeugung regenerativer Energien zur Verfügung stünden. Die Kreispfarrerin ergänzte daraufhin, dass der Weg zur Klimaneutralität seitens der Kirche nur im Gespräch mit der Landwirtschaft gegangen werden könne. Hierzu habe es bereits einen Kontakt mit dem Kreislandvolkverband gegeben.
   
Im abschließenden Beschluss der Synode wurded der Klimarat beauftragt, Investitionsmöglichkeiten in erneuerbare Energien zu prüfen und diese auf einer weiteren Synodaltagung vorzustellen. 
   
Weitere Themen waren die Abnahme der Jahresrechnung für das Jahr 2021 und die Verabschiedung des Haushaltsplanes für das kommende Jahr. Beide Zahlenwerke stellte der Leiter der Regionalen Dienststelle Wesermarsch, Matthias Hadeler, vor. Außerdem konnte er den Synodalen berichten, dass seine Dienststelle im Oktober alle Eröffnungsbilanzen erstellt habe. Dies bedeute einen großen Schritt für die Umstellung des kirchlichen Buchungswesens.
   
Schließlich hatte die Synode ein stellvertretendes nichttheologisches Mitglied in die Landessynode zu entsenden. Für dieses Amt kandidierte Ingbert Plewka aus Nordenham. Er wurde ohne Gegenstimme gewählt.

Ein Beitrag von Dietmar Reumann-Claßen.

Kirche-Oldenburg
Auf dem Weg zur Klimaneutralität