Braunschweig/Bonn (epd). Die Ausbildungsberufe Fachinformatiker und Mechatroniker genießen in der Bevölkerung das höchste Renommee unter den 25 am stärksten besetzten Ausbildungsberufen. Das geht aus einer am Montag in Bonn veröffentlichten Studie hervor, die das Bundesinstitut für Berufsbildung gemeinsam mit der Technischen Universität Braunschweig ausführte. Ein geringeres Ansehen zeigt sich demnach eher in Berufen, die auch hohe Anteile von unbesetzten Ausbildungsstellen aufweisen.

Auf einer Skala von 0 (sehr gering) bis 10 (sehr hoch) erhielten Fachinformatiker und Mechatroniker den Angaben zufolge Durchschnittswerte von über 7. Die folgenden Plätze bei den Ausbildungsberufen nehmen laut der Studie Industriekaufleute, Kraftfahrzeug-Mechatroniker, Elektroniker, Maler und Lackierer sowie Kaufleute im Groß- und Außenhandel ein.

Vergleichsweise wenig angesehen seien hingegen die Berufe Fachverkäufer im Lebensmittel-Einzelhandel, Koch und Verkäufer, doch auch sie wiesen noch Durchschnittswerte von mehr als 4 auf. Wolle man in Zukunft mehr Jugendliche für Berufe mit Besetzungsproblemen gewinnen, müssten die Rahmenbedingungen dieser Berufe verbessert werden, sagte der Präsident des Bundesinstituts für Berufliche Bildung, Friedrich Hubert Esser. Dazu seien neben guten Übernahmemöglichkeiten nach der Ausbildung in erster Linie sichere Beschäftigungsaussichten, gute Karriereperspektiven und ein angemessenes Einkommen erforderlich.

Der Studie liegt den Angaben zufolge eine Befragung von rund 9.000 in Deutschland lebenden Menschen im Alter von über 15 Jahren zugrunde. Bei der zwischen Oktober 2017 und Mai 2018 ausgeführten Umfrage sollten die Teilnehmer für eine Zufallsauswahl unter 402 Berufen angeben, welches Ansehen diese Berufe ihrer Meinung nach in Deutschland haben. Im Rahmen seines Forschungsprojektes über «Berufe in Deutschland» will das Institut nun untersuchen, welche Faktoren überhaupt dazu führen, dass Berufe von der Bevölkerung höher oder weniger hoch angesehen werden.

Source: Kirche-Oldenburg