Alljährlich kürt eine unabhängige Jury die besten Pressefotos aus der ganzen Welt. Oft sind sie Symbolfotos für politische Entwicklungen mit nationaler oder globaler Reichweite. Im kommenden Frühjahr sind sie im Oldenburger Schloss zu sehen.

Oldenburg (epd). Die weltbesten Pressefotos des Jahres 2018 sind vom 15. Februar bis zum 8. März 2020 im Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte zu sehen. Die Wanderausstellung «World Press Photo» kommt damit zum fünften Mal nach Oldenburg, wie Claus Spitzer-Ewersmann von der Agentur «Mediavanti» am Dienstag erläuterte. Die Agentur holte die nur in wenigen Städten gezeigte Ausstellung in die niedersächsische Stadt.

Zu sehen sind Spitzer-Ewersmann zufolge rund 135 Aufnahmen, darunter auch das aktuelle Pressefoto des Jahres des US-amerikanischen Fotografen John Moore. Sein Bild zeigt ein weinendes Mädchen an der Grenze zwischen Mexiko und den USA. Die zweijährige Yanela Sanchez war dort kurzzeitig von ihrer Mutter getrennt worden. Das Foto sei zu einem Symbolbild für die US-Einwanderungspolitik geworden, hieß es. Moore werde während der Ausstellung nach Oldenburg kommen und über seine Arbeit berichten.

Im Vergleich zu früheren Ausstellungen seien in der aktuellen Schau weniger Gewaltdarstellungen zu sehen, sagte Spitzer-Ewersmann. Dafür hätten sich die Fotografen intensiver mit den Folgen von Krieg und Flucht auseinandergesetzt. Besonders beeindruckend seien in diesem Jahr auch die ausgezeichneten Bilder in der Kategorie Naturfotografie.

Begleitet wird die Ausstellung von einem Rahmenprogramm mit Workshops und Vorträgen und weiteren Fotos. Dazu gehörten Bilder des Projekts «Everyday Africa», dass den wenigen Pressefotografen des Kontinents eine Plattform biete. Außerdem werde die Chef-Fotografin des Alfred-Wegener-Instituts, Ester Hovarth, ihre aktuellen Arbeiten präsentieren, sagte Spitzer-Ewersmann. Sie sei derzeit an Bord des Forschungsschiffes «Polarstern», das sich ein Jahr lang fest eingefroren durch das Polarmeer driften lässt.

Spitzer-Ewersmann kündigte weiter an, dass die Nachfolgeausstellung «World Press Photo 20» bereits vom 15. August bis zum 6. September 2020 erstmals in Hannover zu sehen sein wird. Im Kulturzentrum «Faust» würden dann die prämierten Fotos aus dem Jahr 2019 gezeigt.

Die Fotos der Ausstellung werden jährlich von der «World Press Photo Foundation» zusammengestellt, einer unabhängigen Non-Profit-Organisation mit Sitz in Amsterdam. Eine internationale Jury habe in diesem Jahr etwa 79.000 Aufnahmen von 4.700 Fotografen gesichtet, sagte Spitzer-Ewersmann. Die Schau ist weltweit in rund 100 Städten zu sehen. Derzeit läuft sie unter anderem im italienischen Turin, im spanischen Valencia und in Dar es Salaam in Tanzania.

Source: Kirche-Oldenburg