Unter dem Motto „Befreit – Verbunden – Engagiert“ stand die 8. Vollversammlung der Evangelischen Kirche in Europa (GEKE) vom 13. bis 18. September in Basel (Schweiz). Die GEKE tagte im ehrwürdigen Basler Münster. Die Schweizer Presse schrieb dazu, dass es schon das „zweite Konzil“ von Basel sei, und erinnerte damit daran, dass 1431-1449 ebenfalls ein großes Konzil am selben Ort stattgefunden hatte.

Personell wie inhaltlich hat sich die Vollversammlung für die Zukunft neu aufgestellt: Personell schied der lutherische Bischof Dr. Michael Bünker aus Österreich nach zwölfjähriger Amtszeit als Generalsekretär aus. Ihm folgt nun Pfarrer Dr. Mario Fischer aus der Ev. Kirche von Hessen und Nassau. Auch das Präsidium und der Rat wurden neu gewählt.

Inhaltlich findet sich das Motto vielfältig umgesetzt: Befreit finden sich die 108 reformierten, unierten, methodistischen und lutherischen Signaturkirchen Europas aufgrund der befreienden Botschaft des Evangeliums Jesu Christi. Dadurch ergibt sich die Verbundenheit aller zu einer Gottesdienst-, Sakraments- und Dienstgemeinschaft. So wirkt Gottes Heiliger Geist den Mut, sich in den Gesellschaften und Ländern Europas zu engagieren, was nicht weniger wird, sondern angesichts der Herausforderungen auf dem Kontinent zunehmend wächst.
 
Auch sind Themen wie die Förderung von Demokratie und Bildung, aber auch Diakonie, Migrationsarbeit, Armutsbekämpfung und interreligiöser Dialog auf der Agenda. Besonders wichtig ist dabei für alles Handeln die geistliche Hervorhebung der Kirchengemeinschaft, dass die GEKE sich als eine wahre „gemeinsame Kirche/ church together“ versteht und nicht bloß ein loser Bund ist.

Dazu passt auch, dass am 16. September im Basler Münster offiziell eine Absichtserklärung der GEKE und sowie der katholischen Kirche zur Aufnahme des Dialogs über Kirche und Kirchenverständnis unterzeichnet worden ist. Die Unterschrift am Schweizer Dank-, Buß- und Bettag setzten im Gottesdienst der Präsident der GEKE Prof. Dr. Gottfried Locher, Vorsitzender des Schweizer Evangelischen Kirchenbundes, und für die katholische Kirche der Präsident des Rates zur Förderung der Einheit der Kirche, Kurt Kardinal Koch.

Dies ist das erste Mal, dass der Vatikan mit einer kontinental-regionalen Gruppe überhaupt ökumenische Kontakte aufnehmen möchte. (Weitere Informationen unter: www.leuenberg.eu)

Abschließend zeigt sich, dass das Wirken des europäischen Protestantismus nach wie vor wichtig ist und nach außen zur erweiterten Zusammenarbeit einlädt. Dies geschieht ganz im Sinne des Mottos von Basel: befreit – verbunden – engagiert.

Ein Beitrag von Pfarrer Dr. Oliver Dürr, oldenburgischer Delegierter der GEKE.

Source: Kirche-Oldenburg