Braunschweig (epd). Das bislang für 2021 geplante Ende der Zeitumstellung in Europa könnte sich weiter verzögern. Viele Staaten befürchteten, dass es zu einer Aufteilung auf unterschiedliche Zeitzonen kommen könnte, sagte eine Sprecherin der finnischen EU-Ratspräsidentschaft den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Der Rat habe noch keine Position, und es sei auch unklar, ob das Thema beim nächsten Treffen der zuständigen EU-Verkehrsminister Anfang Dezember überhaupt auf der Tagesordnung stehen werde.

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte auf Anfrage der Funke-Zeitungen, vor einer Entscheidung müssten die EU-weiten Auswirkungen einer Abschaffung der Zeitumstellung analysiert werden. Für die Bundesregierung sei es entscheidend, «Zeitinseln und Friktionen im Binnenmarkt zu vermeiden». Grundsätzlich ist die Bundesregierung für ein Ende der Zeitumstellung, sie lässt aber noch offen, ob dann in Deutschland die Sommer- oder die Winterzeit gelten soll.

Der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese kritisierte, die EU-Staaten hätten das Thema immer weiter auf die lange Bank geschoben. «Noch könnte der vom EU-Parlament beschlossene Plan, die Zeitumstellung 2021 abzuschaffen, eingehalten werden», sagte er den Zeitungen. «Aber wenn die finnische Ratspräsidentschaft eine Positionierung der EU-Staaten jetzt nicht noch bis Jahresende vorantreibt, wird man den Termin leider verschieben müssen.» Liese forderte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) in einem Schreiben auf, die Mitgliedsstaaten zu einer schnellen Entscheidung zu drängen.

Die Sommerzeit begann Ende März. An diesem Wochenende werden in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Uhren um 3 Uhr nachts um eine Stunde auf 2 Uhr zurückgestellt, dann gilt wieder die Mitteleuropäische Zeit (MEZ).

Source: Kirche-Oldenburg