Das Kunstobjekt „Bilder im Kopf – Eva und Adam“ des Künstlers Gerhard A.O. Schmidt kann im Garten der Oldenburger Kirchengemeinde St. Ansgar besichtigt werden. Direkt neben dem Gemeindehaus an der Zietenstraße stehen zwei große, moderne, fünfteilige Köpfe – ein Frauenkopf für Eva in Rottönen und ein Männerkopf für Adam in Blautönen.
Zwei Wochen lang sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, sich „zwischen den Stelen zu bewegen, aus ihnen heraus zu singen, zu musizieren, zu sprechen oder zu rufen. Die Köpfe werden lebendig, je nachdem – sie regen an, sich einzulassen und eigene Gefühle zum Thema Mann und Frau zu entwickeln.“
Die Glasinstallation wurde am Sonntag, 6. September, nach dem Gottesdienst eingeweiht und endet am kommenden Sonntag, 20. September. Die Kirchengemeinde St. Ansgar hatte zu einem offenen Abend am Donnerstag, 10 September, mit einem mobilen Konzert, Chor, Licht, Texten und Kulinaria eingeladen. Nachhaltig war die Begegnung mit der Installation draußen im Dunkeln, die durch Beleuchtung besonders mystisch wirkte.
Schmidt animierte die Gäste, sich zwischen den Stelen zu bewegen. Für den Glaskünstler war dies eine gelungene Veranstaltung. Er genoss das Singen mit den Sängerinnen und Sängern des Chors St. Ansgar Oldenburg. Unter der Leitung von Kantor Johannes von Hoff sprachen und sangen alle gemeinsam die Abschnitte der verteilten Liedertexte. Das Besondere für die Gäste war es, dabei inmitten des Chors zu sitzen.
Pastor Thomas Hinne stellte fest: „Singen können Frau und Mann zusammen sehr gut“. Dann zeigte er beispielhaft die unterschiedlichen Meinungen der Geschlechter, die bereits vor vielen Jahren deutlich waren. Hinne zitierte Dialoge zwischen Martin Luther und seiner Frau Katharina von Bora, geschrieben von der Autorin Christine Brückner. Er las einige Szenen vor, in denen deutlich wurde, dass Luther und seine Frau sich aufeinander einstellen mussten. Doch einig war sich das Paar über ihrem Glauben zu Gott.
Hinne lud die Gäste ein, ihre eigenen Gedanken und Gefühle zwischen „Frau und Mann, Mann und Frau, Frau und Frau oder Mann und Mann“ zwischen den Stelen zu ergründen. Er wies darauf hin, dass Adam die Bezeichnung für Mensch und sein Name im Hebräischen vorwiegend ein Eigenname sei. Eva bedeute nach hebräischer Übersetzung „Leben spenden“ und stehe damit für etwas, das Lebendiges hervorbringe. Er äußerte seine Meinung zur Schöpfungsgeschichte und Vertreibung aus dem Paradies: „Ich denke, im Paradies ist es zu langweilige geworden.“
Mit der Kunstinstallation wolle die Oldenburger Kirchengemeinde St. Ansgar Anstoß geben, Menschen für Bilder zu öffnen, erklärte Pastor Hinne. Es passe gut zur Vorbereitung auf das Reformationsjahr 2017.
Ein Beitrag von Bärbel Romey.
Source: Kirche-Oldenburg