Bremen (epd). Die abnehmende Mitgliederzahl der Bremischen Evangelischen Kirche gehört zu den Hauptthemen der Frühjahrssynode in Bremen, zu der die Delegierten am 20. und 21. Mai zusammenkommen. Den Angaben zufolge rechnet die Kirche bis 2030 damit, dass die Zahl ihrer Mitglieder um mehr als ein Fünftel zurückgeht. Dann sollen es noch rund 163.000 sein. Den 61 Gemeinden der Bremischen Evangelischen Kirche in Bremen und Bremerhaven gehören derzeit eigenen Angaben zufolge rund 210.000 Mitglieder an.

Sinkende Mitgliederzahlen führten zu einem Rückgang der finanziellen Mittel, hatte der leitende Theologe Renke Brahms schon im November vergangenen Jahres vor der Synode gesagt. Welche Folgen das haben könnte, darüber wollen die Delegierten nun weiter nachdenken. Im Herbst soll der Synode, die in Bremen «Kirchentag» heißt, eine Beschlussvorlage mit möglichen Konsequenzen vorgelegt werden.

Die Debatte soll auch dazu führen, dass die Kirche zukünftig kein Geld mehr aus ihren Rücklagen nimmt, um den Haushalt auszugleichen. So müssen im laufenden Jahr für einen Etat von rund 102 Millionen Euro voraussichtlich acht Millionen Euro aus den Rücklagen zugeschossen werden. Sie betrugen Ende vergangenen Jahres rund 80 Millionen Euro.

Ein weiteres Thema auf der Tagesordnung des Kirchentages im Gemeindezentrum St. Stephani ist eine mögliche Reform der basisorientierten bremischen Kirchenverfassung. Ein Schwerpunkt der Verfassung ist die Glaubens-, Gewissens- und Lehrfreiheit der Gemeinden. Auch die hohe Zahl von 155 Delegierten im Kirchentag, dem verfassungsgebenden Gremium der bremischen Kirche, ist Ausdruck des auf Unabhängigkeit der Gemeinden ausgerichteten Dokumentes.

Internet: www.kirche-bremen.de
Source: Kirche-Oldenburg