Delmenhorst (epd). Das Delmenhorster «Bündnis gegen Rechts» ruft Bürgerinnen und Bürger auf, sich solidarisch gegen die Absichten von Teilen der Corona-Spaziergänger zu stellen. Diese drohten die städtische Gesellschaft zu spalten, teilte das Bündnis am Freitag mit. In den vergangenen Wochen hat es den Angaben zufolge in der Stadt einige Spaziergänge als Ausdruck von Unzufriedenen mit den Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus gegeben. Mit einer eigenen Aktion wolle das Bündnis nun ein Zeichen gegen Spaltung setzen.

Diese Aufmärsche würden zunehmend von rechten Kreisen dominiert, hieß es. So warne der niedersächsische Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut vor einer Vermischung von Rechtsextremen, Reichsbürgern und Corona-Leugnern. Unter anderem äußere sich die Demokratiefeindlichkeit bei den Spaziergängen in Delmenhorst in dem Skandieren von Parolen wie «Widerstand», die nicht weiter präzisiert werden. Dahinter verberge sich bei den rechtsextremen Teilen dieser Proteste der Widerstand gegen die Demokratie.

«Alle diejenigen, die, ohne diese Position zu teilen, bei diesen Protesten mitlaufen, sollten sich bewusst sein, dass sie damit solche Haltungen der Rechtsextremen stützen», hieß es. Das Bündnis ruft alle Bürger auf, eine Erklärung zu unterzeichnen und sich am Montag (3. Januar) um 18 Uhr einer Menschenkette rund um das Delmenhorster Rathaus anzuschließen, «um damit deutlich zu zeigen, dass eine Spaltung der demokratischen Gesellschaft nicht akzeptiert wird».

Kirche-Oldenburg
Delmenhorster Bündnis will Zeichen setzen gegen Spaltung