Hannover (epd). Die Diakonie in Niedersachsen begrüßt die Pläne von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) zu einem deutlichen Ausbau der Freiwilligendienste in Deutschland. «Wir teilen die Einschätzungen, dass eine attraktive Kultur von Freiwilligkeit Engagement fördert und dass Freiwilligendienste einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten», sagte Diakonie-Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke am Dienstag.
Giffey will mittelfristig einen Rechtsanspruch für unter 27-Jährige schaffen, damit eine Vereinbarung für den Freiwilligendienst vom Bund gefördert wird. Mehr als 80.000 junge Bundesbürger machen nach Ministeriumsangaben jedes Jahr einen Freiwilligendienst in Deutschland. Möglich sei es, diese Zahl auf bis zu 120.000 junge Menschen pro Jahr zu steigern, hieß es.
Diakoniesprecher Lenke sagte: «Durch den Rechtsanspruch kann eine verlässliche Förderung aller Freiwilligendienstvereinbarungen erreicht werden. Das begrüßen wir sehr.» Die Diakonie habe gemeinsam mit anderen dem Ministerium bereits Punkte für verbesserte Rahmenbedingungen von Freiwilligendiensten benannt. Ein Wunsch der Freiwilligen sei beispielsweise ein Zuschuss zu Fahrkarten des ÖPNV. «Wir sind gern bereit, gemeinsam daran zu arbeiten, die Freiwilligendienste weiter zu entwickeln.»
Derzeit gehören zu den Freiwilligendiensten vor allem der Bundesfreiwilligendienst (27.000 Personen), das Freiwillige Soziale Jahr (53.000 Personen) und das Freiwillige Ökologische Jahr (3.000 Personen). Den Bundesfreiwilligendienst kann im Gegensatz zu den anderen beiden Diensten grundsätzlich jeder unabhängig vom Alter machen. Dieser wurde 2011 eingeführt, als mit dem Wegfall der Wehrpflicht auch der Zivildienst abgeschafft wurde.
Ein einheitliches Freiwilligengeld von 402 Euro zuzüglich der Sozialversicherungsbeiträge sowie ein 25-Euro-Zuschuss für Fahrkarten soll die Dienste künftig für junge Menschen attraktiver machen. Der Gesetzesentwurf ist laut Giffey in der Ressortabstimmung.
Source: Kirche-Oldenburg